VW Cabrio Prototyp
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1938 ist ein entscheidendes Jahr in der Geschichte des VW-Käfers. Im Frühjahr findet z.B. die Grundsteinlegung für das Werk in Wolfsburg statt, dass von den Nationalsozialisten mit großer Propaganda gefeiert wird.
Eines der bei der Feier mit 50.000 Menschen anwesenden Autos ist wohl oben abgebildet. Es ist jetzt nach der Organisation 'Kraft durch Freude' benannt.
Schon 1938 ist die Konstruktion des späteren Käfers in weiten Teilen vollendet. Der luftgekühlte Viertakt-Boxermotor ist längs im Heck eingebaut, davor der Achsantrieb mit der Zweigelenk-Pendelachse. Zusammen mit
dem Getriebe vor der Hinterachse wird das gesamte Triebwerk von zwei Längsstreben gehalten, in die sich das große Zentralrohr hinten teilt.
Vor dem Getriebe ist ein großes Querrohr eingeschweißt, das die beiden Federstäbe rechts und links enthält. Diese greifen über leicht verdrillbare, hochkant angeordnete Flacheisen auf die Enden der innen gelenkig
angeordneten Achsrohre. Vorn mündet das Zentralrohr in einen Chassiskopf, an den zwei Querrohre für die Vorderachse geschraubt sind. Diese enthalten Federpakete, die wie Drehstäbe beansprucht werden.
Die beiden Querrohre enden in insgesamt vier Kurbellenkern, die das Einfedern der Vorderräder ermöglichen. Lenkbar werden diese durch ein System aus zwei waagerechten (Bund-) Bolzen und einem senkrechten
(Achsschenkel-) Bolzen. Auf dem oberen Querrohr ist das Lenkgetriebe angeordnet, mit dem Lenkrad innen durch eine lange, ununterbrochene Welle und mit den beiden Radnaben durch zwei ungleich lange
Spurstangen verbunden.
Vorne entsteht ein Gepäckraum, der durch das Reserverad ganz vorn und den Tank etwas weiter hinten deutlich verkleinert wird. Das Armaturenbrett ist mit offenem Handschuhfach außen und Instrumentenfach weiter
innen symmetrisch aufgebaut. So ist z.B. eine leichte Umstellung auf Rechtslenker möglich. Weder Limousine noch Cabrio sind in einer größeren Serie hergestellt worden und das wird auch noch bis 1949, vier Jahre
nach dem Zweiten Weltkrieg dauern. 09/08
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