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VW-Skandal - zum Ersten


Das ist nicht nur ein VW-Skandal. Es betrifft vermutlich die gesamte Branche und nicht zuletzt die veröffentlichte Meinung. Menschen machen Fehler, bereiten sich durch deren zu verallgemeinerndes Eingeständnis vermutlich auch etwas zu schnell auf den nächsten Fehler vor. Menschen neigen begreiflicherweise auch dazu, sich durch Lügen aus brenzligen Situationen herauszuwinden.

Aber regelrecht scheinheilig ist es, in einer solchen Aktion auch noch Aktivität vorzugaukeln. Beispiel gefällig? Die Zeit berichtet in ihrer neusten Ausgabe, dass VW in USA schon im vorigen Jahr von den Untersuchungen des ICCT in Kenntnis gesetzt worden sei und es im Dezember 2014 eine Rückrufaktion mit fast einer halben Million Fahrzeugen gegeben habe.

Und hierzulande mutmaßen sogenannte Experten/innen immer noch, ob denn der Vorstand davon gewusst habe. Überhaupt scheint sich Recherche im Befragen von Leuten zu erschöpfen, die kaum Ahnung haben oder vorgeben zu haben. Wird ein Thema dringlich, greift man als sogenannte(r) Journalist/in zum Telefon. Lesen ist kaum noch gefragt, weshalb auch kaum jemand von dem Zeit-Artikel Notiz zu nehmen scheint.

Eigentlich wäre es ja die Aufgabe des Auto-Journalismus gewesen, Tricksereien bei gesetzlichen Vorgaben aufzuklären. Aber zumindest dieser Zweig der Presse steckt tief im Sumpf von Abhängigkeiten. Da gibt es als 'anerkannt' geltende Journalisten, die behaupten, man treibe die Hersteller vor sich her (siehe Video). Als Beispiel wird die Einführung des rechten Außenspiegels genannt.

Es war schon immer gut, sich in die (tiefe) Vergangenheit zu flüchten, um die problematische Gegenwart auszublenden, auch wenn dabei der Schwanz mit dem Hund wackelt. Es ist halt das Problem der Kfz-Technik, dass Knowhow fast ausschließlich von Herstellern bzw. Zulieferern kommt. Schauen Sie sich nur die fast beängstigende Nähe von Instituten zur Industrie an.

Mehr zum Auto- Journalismus ...

Auch die Politik vermittelt wenig Hoffnung, solange Minister Kommissionen bilden, die so tun, als würden sie gerade das herausfinden, was das Ministerium schon längst weiß. Da wird in Interviews zugegeben, dass man zwar von Unterschieden zwischen Tests und Wirklichkeit, aber nicht von Tricksereien gewusst habe. Dabei ist in einer Antwort des Verkehrsministeriums vom Sommer auf eine Anfrage der Grünen ausdrücklich von Abschaltsoftware die Rede.

Weil kaum noch jemand nachliest, versuchen sich Beschuldigte mit Ausflüchten, die leicht als Lüge zu identifizieren wären. Von wenigen Journalisten/innen könnte man lernen, wie man so gut vorbereitet sein kann, dass man den/die Gesprächspartner/in nicht entwischen lässt, ohne dass die Zuschauer es merken. Schauen Sie sich nur ausländische Nachrichtendienste an, dann sehen Sie, wie seltsam portioniert wir informiert werden.

Offensichtlich aus gutem Grund halten sich die anderen Hersteller zurück. Die Älteren werden sich noch an die Krise Daimlers mit dem Elchtest erinnern. Übrigens bedurfte es auch da schon ausländischer Journalisten, die Industrie 'vor sich herzutreiben'. Erst war es nur die A-Klasse, dann der Smart und mit gewissem Abstand folgten einige andere. So wird es auch diesmal kommen.

Regelrecht wütend können die machen, die jetzt fixe Ideen zur Lösung der Probleme präsentieren. Einer meint, man müsse jetzt alle 3 Mio. Fahrzeuge (oder vielleicht noch mehr) pflichtuntersuchen. Der Mann hat studiert, sogar promoviert. Als wenn es etwas bringen würde, wenn man nach dem Fall einer Blumenvase von der Fensterbank noch eine zweite, baugleiche hinterherwerfen würde.

Es geht nicht mit, aber auch nicht ohne Lobbyismus ...

Da werden Straßenversuche gefordert. Gut gebrüllt Löwe, aber hast Du auch bedacht, wie vieler Festlegungen es bedarf, damit nicht wieder neue Tricksereien entstehen. Schon die Regeln für die bisherigen Tests füllen Regalwände. Und wer kann überhaupt nur bei der Festlegung solcher Regeln helfen? Sie haben es erraten, die Ingenieure/innen der Autoindustrie. Fragen wir am besten weiter nach der Abschaltsoftware in Gesetzen ... 02/19








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