VW Touareg
Liebhaber dieser Fahrzeugart, die sich selbst mit dem Optimum belohnen wollen, treffen mit dem Touareg, natürlich dem jetzt in der dritten Generation, sicherlich keine schlechte Wahl. Soll es hauptsächlich auf die
Qualitäten des Autos ankommen, können Sie sich den auf gleicher Basis aufbauenden Porsche Cayenne ab 66.000 Euro in der Diesel- und 80.000 Euro in der Benziner-Variante schon einmal sparen.
Immerhin haben sich mit 775.000 Käufer/innen bisher die meisten für den Touareg entschieden. Der ist mit einem Grundpreis von 52.000 Euro momentan auch der günstigste. Der Audi Q7, ebenfalls auf dieser
Plattform, kommt diesem Preis 54.000 Euro schon bedenklich nahe. Seltsam ist nur, dass sich da beim Konfigurieren ohne Wahlfreiheit noch 1.000 Euro mehr einschleichen.
Bleiben wir beim Touareg und beim nominell schwächsten Dieselmotor, der immerhin knapp 10 Prozent weniger CO2 ausstößt als der Q7. Ein vergleichbarer Benziner wird zurzeit noch nicht angeboten,
nur ein V6-Hybrid und ein V8. Ein Beweis guter Lobbyarbeit ist allerdings die Tatsache, dass sich der 'schwächste' Touareg genau wie der Q7 mit der Effizienzklasse B schmücken darf.
Warum der Audi mit dem gleichen Motor noch etwas schlechter abschneidet? Der neue Touareg scheint etwas windschnittiger zu sein, denn seine maximal erreichbare Geschwindigkeit ist höher. Außerdem ist er
gut 5 Prozent schwerer, allerdings bei auch 20 Zentimeter mehr Fahrzeuglänge. Wir bewegen uns ohnehin mit 2,2 Tonnen Leergewicht schon beim Doppelten eines Kleinwagens. Hybridantrieb treibt dann das
Gewicht in die Q7-Region, wobei die Batterie gerade mal genug Energie hat, den CO2 auf den ersten 100 Kilometern günstiger als beim V8 aussehen zu lassen. Den der Dieselmotoren erreicht er nicht.
Was ist neu am Touareg? Sehen Sie selbst in den Videos unten die Änderungen an Front, Heck und Interieur. Wie schon erwähnt sind die beiden Dieselmotoren gleich zu Beginn mit im Angebot. Und weil 90 Prozent
der Käufer/innen diese wählen, greift hier natürlich eine Kraftstoffersparnis vom Werk aus besonders. Euro 6 ist hier wohl nur mir nachgeschaltetem SCR-Kat erreichbar. Interessant dürfte die neue Segelfunktion
sein, wenn sie denn überhaupt wahrgenommen wird.
Wie gewohnt fällt bei diesem Auto die Wahl des Motors noch am leichtesten. Schwierig wird es beim Studium der Aufpreisliste. Nein, damit ist nicht die Anhängevorrichtung gemeint, wegen der das Fahrzeug vielleicht
sogar gekauft wird. Es sind die 5000-Euro-Pakete, die z.B. Sound, Digitalradio, TV mit abgedunkelten Scheiben aus Verbundglas kombinieren. Was das wohl miteinander zu tun hat?
Es bräuchte nicht viel, um mir darüber hinweg zu helfen. Bei den Assistenten wäre es schon schwieriger. 500 Euro pro Teilfunktion gelten bei so einem Einstiegspreis wohl als 'Peanuts'. Dafür kriegt man auf den
ersten Blick eine ganze Menge, wäre da nicht die meist schmerzhafte Einschränkung, dass in Verbindung mit dem Einstiegsmotor bedeutend teurere Pakete Voraussetzung sind. So landet man bisweilen doch
wieder bei obigem Betrag.
Mit dem Mut der Verzweiflung plädiere ich jetzt für diese fabelhafte Luftfederung, mit der das Fahrzeug auf bis zu 30 Zentimeter Bodenfreiheit angehoben werden kann. Ab 140 km/h ist sogar eine Absenkung
vorgesehen. Und zahlen würde ich dafür nur gut die Hälfte der obigen Summe. Aber ob man so ein Auto überhaupt geliefert bekäme, es jemals wieder verkaufen könnte? Ob ich überhaupt zu der anvisierten
Zielgruppe gehöre? Mit Sicherheit nicht. 10/14
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