Suche

A     B     C     D     E     F     G     H     I     J     K     L     M     N     O     P     Q     R     S     T     U     V     W     X     Y     Z




Formeln
Alle Tests
Buchladen
 F7 F9





1950 VW Transporter - Technik




Technisch gesehen weist der VW-Kastenwagen von 1950 schon einige Besonderheiten auf. Gut, dass die Käfer-Plattform nicht stabil genug war und man dem Transporter in der Mitte unter dem Laderaum einen Kastenrahmen spendieren muss. So kommt er wenigstens in den Genuss eines niedrigen Bodens.

Er ist damit deutlich mehr selbsttragend als der Käfer ausgelegt, bezieht aber immer noch seine Hauptstabilität aus dem Chassis. Aber das Dach trägt deutlich mit. Übrigens muss bei der später entwickelten Pritsche der Kasten diesen Part übernehmen. Ansonsten werden vorn und hinten die Käferteile angepasst.

Durch das um ca. 250 kg höhere Leergewicht und die deutlich größere Zuladung müssen natürlich Stabilität und Federung angepasst werden. Auch die Reifen haben mehr Tragfähigkeit. Immerhin ist es gelungen, einem dem Käfer ähnlichen Luftwiderstandsbeiwert zu erreichen. Allerdings fördern größere Querschnittsfläche, Gewicht und stärkere Untersetzung den Mehrverbrauch.

Die Heizung ist ein Problem und wird es für längere Zeit bleiben. Allerdings steht man im Verhältnis zur Konkurrenz noch gut da, denn dort muss man sie bisweilen extra bestellen. Dann allerdings liefert sie wegen des Kühlmittelumlaufs wesentlich mehr Wärme. Im Transporter reicht es vielleicht, um die Scheibe auf der Fahrerseite beschlagfrei zu halten.

Der Motorraum hinten wird ebenfalls ein Problem über Jahrzehnte bleiben, bis er 1990 mit dem T4 endlich ganz verschwindet. Er ist schon etwas niedriger geworden, weil man das Reserverad nicht stehend sondern darüber liegend lagert. Ganz nach vorn nehmen macht (noch) keinen Sinn, weil der Tank mit seinem Einfüllstutzen so hoch ist.

Eigenartigerweise gibt es Prototypen mit Einfüllstutzen direkt nach außen. Diese Idee wird aber nicht weiter verfolgt, vielleicht wegen Dichtigkeitsproblemen zwischen Stutzen und Außenwand. Übrigens ist es zu der Zeit keineswegs ungewöhnlich, zum Tanken eine größere Klappe zu öffnen. Immerhin ist das beim Käfer auch der Fall.

Die sonstige Antriebstechnik kann relativ unverändert vom Käfer übernommen werden. Zum Glück hat es für den Kübelwagen schon zwei zusätzliche Untersetzungen rechts und links in der Hinterachse gegeben. Allerdings wird der Transportermotor damit in den unteren Gängen leicht überdrehbar, was ihm z.T. dramatische Einbußen an Lebensdauer einbringen wird.

Die Werbung stellt natürlich, wie lange Zeit beim Käfer auch, die ideale Gewichtsverteilung unabhängig von der Beladung heraus. In der Tat wird es noch Jahrzehnte dauern, bis man Defizite in diesem Bereich stärker durch ausgeklügelte Fahrwerkstechnik ausgleichen kann. Immerhin ist der Laderaum über die seitliche Doppeltür auch gut be-/entladbar. Ladungssicherung erfolgt durch einen einsetzbaren Vierkant (Bild). Der längs gewellte Boden widersetzt sich etwas hartnäckig Reinigungsversuchen.

Steht statt eines Armaturenbretts nur eine verbreiterte Halterung für das Lenkrad zur Verfügung, so ist die Ausstattung doch relativ komplett. Blinken, genügend Öldruck und Fernlicht werden durch kleine Lampen angezeigt. Beleuchtung ist vorn, in der Mitte und im Motorraum vorhanden, zusammen mit der Belüftung vorn durch die Türen zweifach und auch im Laderaum.

Wenn man die Einfahrvorschriften anschaut, weiß man um die Fortschritte in 50 Jahren Automobilbau:

Höchstgeschwindigkeitbeibehalten bis ...
45 km/h500 km
50 km/h2000 km
65 km/h4000 km

Inspektionen mit Ölwechsel sind bei 500, 2000 und 4000 km fällig. Das 4000er-Intervall bleibt übrigens erhalten, wird nur noch von einem sogenannten kleinen Schmierdienst unterbrochen. Immerhin weist das Fahrwerk ja noch genügend Schmiernippel auf. Zehn Jahre später werden die Intervalle dann auf 2500/5000 km gelockert.









Sidemap - Technik Impressum E-Mail Datenschutz Sidemap - Hersteller