Für einen Prototypen sieht er ganz schön proper aus. Es ist natürlich nicht eins der drei Originale, die wurden nach dem Bau von dreißig Wagen verschrottet. Es ist ein Nachbau aus dem Jahr 2000.
Aber seine Fahrkünste sind erhalten, die guten wie die schlechten. So verfügt das Exemplar über fast keinen Geradeauslauf und muss doch häufig korrigiert werden. Auch ist er wegen der hohen Zuladung (bei dem
geringen Leergewicht) bretthart gefedert, was in diesem Fall nicht unbedingt bessere Bodenhaftung bringt.
Aber immerhin, der Klang des Motors trifft schon den später so vertrauten. Auch die sonstigen Äußerungen des Antriebs sind nicht grundsätzlich verschieden von den uns bekannten. Er war immer einigermaßen flott,
aber nie übertrieben stürmisch.
Getriebe sind zu der Zeit allgemein unsynchronisiert. Aber hat man sich einmal daran gewöhnt, ist es zumindest kein Problem, das Auto in Bewegung zu halten. Sogar einen Tacho bis 100 km/h gibt es, obwohl das
Auto unter günstigen Bedingungen sogar etwas mehr schafft.
Der Überblick hingegen ist ausgesprochen schlecht. Auch wenn es zu der Zeit noch sehr, sehr wenige hoch oben angebrachte Ampeln gibt, ist die Oberkante der Windschutzscheibe viel zu niedrig. Nach hinten schaut
man durch ein Fenster zum Motorraum und dort durch wenige Kühlluftschlitze nach draußen.
Rückspiegel außen waren auch nach dem Krieg nicht üblich. Und nach vorn öffnende Türen ebenfalls. Auch Rohrsitze sind für den angepeilten Minipreis nicht zu kritisieren. Seltsam die Kombination von einem (!) Mini-
Scheibenwischer und Holzlenkrad. Insgesamt sieht der Wagen dem späteren Käfer innen deutlich weniger ähnlich als von außen.
Und woher die rote Farbe kommt, ist wohl nicht zu ergründen. Original dürfte die wohl nicht sein, die Farben waren dunkler. Später wird sich die Haube vorn stark vergrößern und die hinten in fast gleichem Maße
verkleinern. Eigenartig, wie stark er sich noch bis zum Anlauf der bescheidenen Serienproduktion etwa um 1940 verändert hat. 03/12
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