Der Ruhm der Silberpfeile hat seinen Ursprung nicht nur in der Vorkriegszeit für Mercedes und Auto Union, sondern auch aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, diesmal allerdings für Mercedes allein. Danach sieht es zunächst allerdings überhaupt nicht aus. Besonders wichtig ist wohl, dass die handelnden Personen noch am Leben und aktionsfähig sind, wenn auch in Person des Rennleiters Alfred Neubauer deutlich abgespeckt. Er zieht erst einmal in den Werkstrümmern Bilanz, was noch da ist und schafft es auch mit Gegenleistungen, wieder über vier W154-Rennwagen und zwei W165 zu verfügen. Immer wichtiger wird Rudolf Uhlenhaut als Leiter des Versuchs. Rudolf Caracciola steht schon wieder als Rennfahrer zur Verfügung, begleitet vom inzwischen mehr als konkurrenzfähigen Karl Kling. Besonders wichtig ist das Engagement des begnadeten Juan Manuel Fangio für Mercedes. Er holt 1954 teilweise und 1955 vollständig auf Mercedes die Fahrer-Weltmeisterschaft. Man knüpft wieder an die Silberpfeil-Tradition an. Es ist der inzwischen ebenfalls legendäre W196 (Bild) als Nachfolger des Vorkriegs-W154. Der hat zwar in seinen ersten Rennen recht gut abgeschnitten, ist aber zu schwer und es gilt inzwischen eine Hubraumbeschränkung auf 2,5 Liter, der die Neukonstruktion besser gerecht wird. Ein Gitterrohrrahmen sorgt für weniger Gewicht. Es gibt Versionen mit freistehenden Rädern für kurvenreiche und aerodynamisch günstiger geformt für Hochgeschwindigkeitsstrecken. Eigentlich werden hier nicht nur die Grundlagen für Rennerfolge gelegt, sondern auch für Modelle wie den 300 SL mit ähnlicher Konstruktion. Für Uhlenhaut selbst werden sogar zwei Coupes gebaut, die nicht nur den Gitterrohrrahmen haben, sondern auch den Motor in leicht gedrosselter Form übernehmen. Viel wichtiger für das Renngeschehen ist jedoch die mit der Bezeichnung '300 SLR' versehene Straßenversion des W196. 10/11