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F7 F9 





1955 Mercedes Uhlenhaut Coupé



Der Wagen ist nach Rudolf Uhlenhaut benannt, seit 1931 in den Diensten von Daimler-Benz und stark mitverantwortlich für die Dominanz der Silberpfeile vor dem Zweiten Weltkrieg. Danach geht es erst 1948 wieder los. Die Firma hat das Talent, entweder gute Leute anzuziehen oder hervorzubringen.

Da ist Dr. Hans Scherenberg, der seine für Flugzeugmotoren entwickelte Direkteinspritzung inzwischen erfolgreich auf die Straße gebracht hat. Ludwig Krause wird später DKW vom Zweitakter befreien und den sogenannten Mitteldruckmotor entwickeln, dann mit dem Audi 100 die Oberklasse im VW-Konzern begründen. Fehlt zumindest noch Alfred Neubauer als geschickter Rennleiter.

Formel-1-Motor mit Straßenzulassung

Der hier vorgestellte Wagen strotzt nur so von Neuerungen, hat mit dem 300 SL bis auf die Benzin-Direkteinspritzung und Uhlenhauts genialem Rohrgeflecht wenig gemein. Die Motorhaube des Super Leicht Rennsport ist wesentlich länger, dafür fehlt hinten ein Seitenfenster. Auch sind die Platzverhältnisse im Beifahrersitz sehr bescheiden, weil er ursprünglich für die Sportwagen-Europameisterschaft gebaut ist, in der übrigens beide SLR von Beginn an erfolgreich sind.

Der Motor ist ein ursprünglich aus zwei Reihen-Vierern zusammengesetzter Reihen-Achter, nicht ungewöhnlich in der Kfz-Technik, wenn man nur an die ersten Reihen-Vierer (aus zwei Zweiern), an den V-16 von Cadillac (aus zwei V-8) oder den V-12 von BMW (aus zwei Reihen-Sechsern) denkt. Auch der Abgriff des Drehmoments in der Mitte erklärt sich so besser. Den kennen wir z.B. vom Zwölfzylinder des Porsche 917.

Von Stuttgart nach München in einer Stunde.

Gegossen ist an dem Motor nur der innere Teil, während der Wassermantel durch geschweißte Bleche realisiert wird. Der Ventiltrieb zeichnet sich durch relativ drehzahlfeste Desmodromik aus. Der ganze Motor ist deutlich hinter der Vorderachse angeordnet, Kupplung und Getriebe hinten. Das wiederum schafft Platz für durch sogenannte Bremswellen nach innen verlegte Trommelbremsen, die über eine besondere Luftzufuhr gekühlt werden. Der Auspuff endet früh in den seitlichen Schlitzen kurz vor dem Glashaus.

Das schnellste straßenzugelassene Fahrzeug seiner Zeit

Uhlenhaut ist, wie es später Michael Schumacher nachgesagt wird, ein wichtiges Bindeglied zwischen den Rennfahrern und den Technikern. Er fährt bisweilen sogar schneller als berühmte Rennfahrer seiner Zeit und kann mit seiner Fachkenntnis systematisch verbessern. Wegen dem so plötzlich beendeten, sehr erfolgreichen Renn-Engagement von Mercedes steht plötzlich eines der beiden Coupés mit Straßenzulassung Uhlenhaut auch als Dienstfahrzeug zur Verfügung. 01/18








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