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1929 Mercedes 710 SS




Die Nationalsozialisten sollen den deutschen Rennsport und damit Mercedes-Benz besonders gefördert haben. Das ist sicher richtig. Wer aber so denkt, vergisst ein wenig, dass dieser Autobauer schon vor 1933 besonders erfolgreich ist. Die stets weißen Rennfahrzeuge schlagen sich hervorragend gegen die blauen (F), roten (I) und grünen (GB). Erst 1924 darf ein deutsches Werksteam nach den Beschränkungen des Ersten Weltkrieges wieder Rennen fahren. Bis 1929 bildet sich ein äußerst erfolgreiches Team mehrerer Werksfahrer, bei denen besonders Rudolf Caracciola durch seine Leisungen und Popularität noch einmal herausragt. Vom Rennfahrer zum begabten Rennleiter wechselt Alfred Neubauer, der später entscheidend die Geschicke von Mercedes im Rennsport beeinflussen wird.

1928 ist das Entstehungsjahr des 710 SS, dessen Motor besonders zu den Rennerfolgen beiträgt. Obwohl hubraummäßig nur unwesentlich größer als sein Vorgänger, scheint er doch bei der Standfestigkeit eine herausragende Stellung einzunehmen. Immerhin werden die Fahrzeuge im Prinzip fast unverändert auch an Privatleute verkauft und bei weitem nicht alle nehmen damit an Autorennen teil. Manche brauchen die enorme Leistung auch, um sich von einem Chauffeur mit Monsterkarossen von weit mehr als 3 Tonnen Gesamt-Leergewicht einigermaßen schnell durch die Gegend fahren zu lassen.

Immerhin haben jetzt auch die Reiselimousinen Vorderradbremsen, was für ihre Vorgänger nicht selbstverständlich ist. Die waren nämlich bis dato den Rennversionen vorbehalten, denen der oben abgebildete schon recht nahe kommt, wenn man sich dessen nicht serienmäßige Nebellampen und das Starktonhorn-Gedöns wegdenkt. Er hat den für die 710-SS-Reihe typischen höheren Kühler, obwohl weder zusätzliche Motorkühlung noch für diese Karosserie eine höhere Gürtellinie nötig sind.

Das Chassis ist niedriger denn je, der Tank nochmals vergrößert und wohl aus Gewichtsverteilungsgründen ganz weit hinten im Heck angebracht. Bei dem wohl mit schnellsten Serienwagen der Zeit rechnet anscheinend niemand mit einem Heckaufprall. Bei häufigem Gebrauch des Kompressors muss man mit ca. 30 l/100km rechnen. Aber wen kümmert das schon angesichts des Neupreises, der übrigens im Gegensatz zu heute, zumindest eine mehr als komplette Ausstattung und bei Bedarf auch noch Sonderwünsche einschließt.








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