Das ist der erste zwar leichte aber echte Lastwagen von Mercedes, der auch prompt im neu errichteten Werk in Wörth hergestellt wird. Daimler-Benz wird von nun an jede Lücke im Lkw-Programm schließen. Man verkauft die Auto Union an Volkswagen und beschließt somit, nicht in die untere Mittelklasse einzusteigen. Dafür wird das Lkw-Programm forciert. Interessant auch, dass man das Werk Düsseldorf der Auto Union behält. Es wird die Grundlage für die Produktion der gleichnamigen Transporter-Reihe und hat heute eine für diese entscheidende Funktion. Etwa in die gleiche Zeit fällt die teilweise bzw. 1970 folgende komplette Übernahme von Hanomag-Henschel. Dabei geht es außer bei Henschel aber um kleinere Fahrzeuge verglichen mit dem LP 608. Man hätte auch L 608 schreiben können, denn das 'P' steht für 'Pullmann-Kabine', in diesem Fall die Bezeichnung für das besonders geräumige und viel Übersicht gebende Fahrerhaus. Es handelt sich also um einen Frontlenker-Lkw mit anfänglich noch 6,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. Die werden nachher noch auf 7,5 Tonnen aufgestockt. Der L 608 ist so immer noch mit dem damaligen für Pkw üblichen Führerschein Klasse 3 fahrbar. Lkw-typisch hat der Motor trotz nur vier Zylinder viel Hubraum und ist als ein auch für den Lkw-Bereich früher Direkteinspritzer zwar sparsam, aber doch recht laut. Er ist durch seine Position unter der Sitzbank Gast im Fahrerhaus. Dieses wird wegen seiner Form auch kubische Kabine genannt. Sie unterscheidet sich (aber nur anfangs) von den großen durch Lampen im Kühlergrill und nicht in der vorderen Stoßstange. Sie ist auch nicht kippbar. Um die bereits begonnene Reihe der Fertigungsstätten fortzusetzen, werden die Lkw über 7,5 Tonnen in Mannheim gebaut. 05/14