Die Mercedes-Rennwagen 300 SLR und W 196 R jener Zeit sollte nicht nur beim Rennen auffallen, sondern auch auf der Fahrt dorthin. Eigentlich noch wichtiger war, die Wagen im Falle eines Defekts schnell wieder zurück ins Werk beordern zu können. So dürfte der Transporter mit Ladung oben im Bild für manche Überraschung gesorgt haben, wenn er mit 160 km/h auf der linken Spur an den anderen, sich immerhin eher betulich fortbewegenden Normalautos vorbeizog.
Der kleinste Porsche war, wenn es darauf ankam, kaum schneller. Auch dürfte es kaum schwierig gewesen sein, für solche Transporte Freiwillige zu finden. Und so entstand dieses Gefährt Anfang 1954 unter Leitung des Ingenieurs Hennige. Natürlich war der Gitterrohrrahmen des SL für einen Transporter wohl weniger gut geeignet. Aber der Motor (M 198) sollte es sein, wenn auch aus Gründen der Langlebigkeit um ein paar PS reduziert.
Es ist das Chassis des 300 S mit etwas mehr Radstand und etwas längeren Überhängen. Vorne sollen die Türen des 180ers eingebaut sein, aber wohl nicht dessen Kurbelfenster. Und natürlich kommen einem die seitlich aufgesetzten Blinker auch irgendwie bekannt vor. Leider konnte man zur Entstehungszeit nicht ahnen, dass Mercedes sich Ende 1955 vom Rennsport verabschieden würde.
So fristete der noch relativ neuwertige Wagen bis 1958 sein Dasein in Amerika. Danach wurde er, wieder in Deutschland, als besonders üppig dimensionierter Versuchssträger deutlich härter rangenommen, was ihm wohl nicht sonderlich gut bekommen ist. Man erkannte seinen eventuellen Wert für später nicht und verschrottete ihn 1967. Der im Bild dargestellte ist ein Nachbau. 09/14