Mercedes - Museum 2
Ohne die Erwähnung des Dieselmotors wäre diese Bildfolge absolut unvollständig. Hier ein Modell des dritten Versuchsmotors von Rudolf Diesel, für das Kraftfahrzeug wegen der Größe und der aufwändigen
Lufteinblasung noch uninteressant. Erst 1923 gibt es einen schnelllaufenden Dieselmotor von Benz, der sich auch bei der Fusion gegen die Entwicklung der Daimler-Motorenwerke durchsetzt.
Auf jeden Fall soll dies nach der Beschriftung des Daimler-Museums der älteste noch existierende Lastwagen sein. Über Riementrieb kann der V2 mit 1,5 l maximal 1250 kg 12 km/h schnell transportieren.
Die Fahrzeuge von Benz verkaufen sich so gut, dass dieser offenbar erst sehr viel später die Notwendigkeit verspürt, auf mehr als einen Zylinder zu setzen. Bei der Drehzahl von 940 1/min und einer Leistung von 3,7
kW (5 PS) aus gut 1,7 Liter Hubraum sieht man die Fortschritte im Motorenbau. Und so ganz nebenbei entsteht der erste Boxermotor der Welt, in diesem Fall allerdings 'Contramotor' genannt.
Dieser Benz platziert die Passagiere nicht mehr mit dem Gesicht zueinander, sondern mit dem Rücken, unangenehm für die hinten sitzenden, gut für den Fahrer. Viel Platz bietet diese Anordnung für den
Contramotor.
Das könnte schon fast der erste Transporter sein, der immerhin 500 kg Nutzlast hat. Angetrieben wird er von dem auf 1,5 Liter vergrößerten V2, der jetzt 4,1 W (5,6 PS) leistet. Über Riementrieb sind damit 16 km/h
möglich.
Mitte der Jahrhundertwende entwickelt sich das Auto weg von der Kutsche, den großen Rädern und dem schweren, eher hinten platzierten Motor. Er wandert nach vorne und erhält eine Kühlung, bei der nicht mehr
ständig mehr Wasser als Benzin verbraucht wird.
Entweder geht die Kardanwelle (mit Gelenk) bis zur gefederten Hinterachse, oder sie endet früher und es geht dann über Ketten weiter zu den Antriebsrädern.
Vorbei die Zeit, in der es von der Lenksäule unmittelbar zu den Rädern ging. Ein modernes Lenkgetriebe erlaubt es die Übersetzung den Gegebenheiten des Fahrwerks anzupassen.
Das ist der Mercedes Simplex mit vier Zylindern bei 6,8 Liter Hubraum mit 29 kW (40 PS). Dieser Simplex ist der zweite einer neuen Art von Auto, dem Namen nach besonders einfach zu bedienen.
Dieser Simplex 60 PS mit 9,2 Liter Hubraum geht in die Geschichte ein, weil er ein Rennen gewinnt, obwohl er eigentlich schon verkauft an Privat ist. Sein Nachfolger, ein Simplex 90 PS kommt beim großen Brand
bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft zu Schaden und deshalb bestreitet der Belgier Camille Jenatzy das Gordon-Bennet-Rennen mit ihm, trotz deutlich geringerer Leistung erfolgreich.
Der erfolgreiche Simplex-Rennwagen und diese Reiselimousine auf verlängertem Chassis haben den gleichen starken Motor, mit dem auch die diversen Siege erzielt werden.
Der Konkurrent Benz muss sich dem Streben nach Leistung anpassen, will er seine Absatzziele auch nur annähernd erreichen. Rasch steigen Hubraum und Maximaldrehzahl gleichzeitig. Die Leistung beträgt hier 13
kW (18 PS) bei immerhin 1400 1/min.
Dieser Doppeldecker mit 4 Zylindern und 21 kW (28 PS) bei 5,3 Liter Hubraum ist zwar aus dem Jahr 1907, aber geliefert werden solche Gefährte nach Großbritannien von der Daimler Niederlassung dort seit 1904
und von Deutschland aus eigentlich schon seit 1898. Natürlich fahren die meisten davon in London.
Der erste Serienwagen mit sechs Zylindern, über 10 Liter Hubraum und 55 kW (75 PS) bei 1300 1/min. Natürlich ist das nicht die einzige Karosserievariante, aber interessant, weil sie als 'Doppelphaeton' bezeichnet
wird.
Das ist der leicht auf 9,5 Liter vergrößerte Motor mit 66 kW (90 PS). Er hat seit 1908 besonders in USA zahlreiche Rennerfolge hinter sich. Diesen Typ '37/90 PS' bringt er auf ca. 115 km/h.
Neben Daimler hat auch die Firma Benz Flugmotoren hergestellt. Keine schlechten wie der Kaiser-Preis dieses FX-Motors mit fast 10 Liter Hubraum und 77 kW (105 PS) beweist. Insgesamt hat der Flugmotorenbau
den der Kraftfahrzeugmotoren beeinflusst.
Der Mercedes D III ist der meistgebaute Flugzeugmotor des Ersten Weltkrieges. Bei knapp 15 Liter Hubraum leistet der Sechszylinder 110 kW (150 PS).
Nicht nur Daimler, auch Benz baut inzwischen große Wagen. Hier ein Siebenliter-Sechszylinder mit 51 kW (70 PS), 100 km/h schnell. 07/13
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