Donnerstag, 5.07.2007 Wir haben an diesem Tag zu viel vor. Erst nach Hartford im Norden. Die wirklichen Schätze findet man eher auf dem Land als in der Stadt. Schwerpunkt der Sammlung sind die dort von den Gebrüdern Kissel einst gebauten Fahrzeuge, aber auch solche der Firmen Nash und Hudson. Viele seltene Blüten wie ein Cadillac von 1906 sind in zwei großen Hallen in Ruhe zu besichtigen. Ohne direke Verbindung dazu gehört eine funktionstüchtige Modellbahn zwischen H0 und 1 und eine echte Riesen-Dampflok. Das zweite Museum erreichen wir natürlich zu spät, weil der Weg dahin lang ist und schwer zu finden. Außerdem darf man den amerikanischen Straßenverkehr nicht unter Zeitdruck erleben. Dann geht einem die langsame Fahrt manchmal auf den Wecker. Was wir endlich erreichen, ist das komplette Gegenteil vom ersten. Nur Rummel, laute Musik und Family-Entertainment. Ach ja, neben Antiquitäten, Nippes rund um das Auto und Phantasien desselben gibt es auch noch 4 Hallen mit sehr gut aussehenden Altfahrzeugen, davon 3 mit Coupes und Cabrios aus der Zeit der Straßenkreuzer und Muskelautos, allesamt zum Verkauf angeboten. Angesichts des Preises von 8 Dollar ist diese Arena für Liebhaber der alten Kfz-Technik trotz guter Präsentation weniger lohnend. Unser Einkauf beschränkt sich meist auf ein paar Kleinigkeiten. Am wichtigsten ist Wasser, dass es allerdings nirgends mit Kohlensäure gibt. Trotz nur weniger Produkte stehen wir im großen Supermarkt in der Schlange und brauchen deutlich mehr Geduld als in Deutschland. Der Kunde ist König und tut deshalb nur das Allernotwendigste, nämlich die Waren auf das Band zu legen. Den Rest machen der/die Bedienstete(n) an der Kasse. Scannen, wiegen, alles in kleine Tüten und auch noch in den Einkaufswagen legen. Hier sammelt sich dann schon bei mittlerem Einkauf eine ansehnliche Schar von Plastiktüten. Man hält nur noch die Kreditkarte hin. Die Kundin vor uns telefoniert die ganze Zeit. Es gibt Supermärkte, da wird alles auch noch zum Wagen gebracht. Einziger Nachteil, das dauert alles ... Auf der Rückfahrt wird doch noch einmal der Magnetismus von Chicago wirksam. Also tun wir uns die knapp 80 Kilometer (50 Meilen) Wechsel zwischen teilweise sogar gepflegter Vorstadt und Gewerbegebiet kurz nach der Rushhour an. Erstaunlich ist, dass wir von Nordwesten kommend keine ausgesprochenen Abbruchgebiete erleben. Es geht langsam voran. Am liebsten würde ich mit dem Mann oder der Frau auf ihren Rennrädern tauschen. Beide kommen in dem Schleichverkehr nicht immer unter exakter Einhaltung aller roter Ampeln am Ende deutlich schneller voran. Ein anderer versucht's mit dem Bus, den er einfach so an unmöglicher Stelle anhält. Auch der Bus ist schließlich trotz seiner Größe vor uns da, obwohl er keine besonderen Ampelrechte wie bei uns genießt. Aber er muss halt nicht so viel nach der Richtung suchen. Chicago ist eine besondere Stadt, schlängelt sich doch durch die Straßen ein stählernes Ungetüm (Bild 2) auf ebensolchen Stelzen, das nicht nur am Tag viel Schatten wirft, sondern auch bei Nacht eine Menge Lärm macht. Die Dunkelheit steht ganz im Gegensatz zu den in Bild 1 und 3 photographierten Wolkenkratzern im Sonnenlicht. Bild 4 zeigt dann entsprechende Gebäude am Fluss aus einer Perspektive unterhalb dieser Bahn. Egal wie schwierig es war, hier hin zu gelangen, der Abend gehört der Innenstadt. Beim Verlassen der Stadt nach Süden durchfahren wir eine riesige Industriebrache, die auch im Dunkeln leicht zu erkennen ist.