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Reisen USA 2007 - Teil 24
        USA 2007 (part 24)

Eine Hochzeit kommt selten allein - größeres Bild durch Anklicken!
Lupe








Samstag, 14.07.2007

Die Landschaft ist kaum weniger lieblich geworden. Deutlich hügeliger ist es immer dann, wenn wir nicht unmittelbar am Golf von St. Lorenz vorbeifahren. Bei einer Rast geraten wir in eine Hochzeit. Sie wissen vielleicht, dass diese in Amerika häufig mindestens ein Jahr zuvor geplant werden und es dafür extra Agenturen gibt. Die hier zuständige hat sich etwas spezielles einfallen lassen.

Die ganze Hochzeitsgesellschaft ist auf eine Farm eingeladen, die auch ein Restaurant betreibt. Sie ist wunderschön unmittelbar am Wasser gelegen und nur über einen nicht ganz matschfreien Weg erreichbar. Die Gäste trudeln so mit und mit ein, Männer legerer nur im Hemd ohne Krawatte und Jackett, die Frauen schon aufwendiger gekleidet. Man könnte denken, dass es insgesamt recht hemdsärmelig zugeht, doch weit gefehlt.

Wem der Matschweg nicht behagt, der kann sich mit einer äußerst einfachen Besucher-Kutsche fahren lassen. Obwohl wir offensichtlich nicht zu den Hochzeitsgästen gehören, bietet man uns diesen Service auch an. An den ankommenden Autos fällt auf, das manche offensichtlich für diesen Zweck herausgeputzt sind.

Wir wollten nicht stören, deshalb sind unsere Bilder aus einer gewissen Entfernung gemacht. Auf Stühlen, die mit weißem Stoff bezogen sind, nehmen die Gäste nach und nach Platz (Bild 4). Zur Meerseite hin gibt es eine kleine Bühne und eine auch als opernhafte Sängerin begabte Dame spielt im Moment Bach auf einem Keyboard.

Beim Rückweg zum Auto sehen wir die Stretch-Limousine mit dem Brautpaar. Es muss die Gefährte tauschen, um zum Ufer zu gelangen. Extra dafür steht eine zweite Kutsche (Bild 1) bereit.

Lassen Sie sich durch legeres Auftreten und Jeans mit karierten Hemden nicht täuschen. Die gehobene amerikanische Gesellschaft ist eher steif und konservativ. Sie kriegen sofort das Ohr der Menschen hier, aber auf Herz und Seele müssen Sie lange warten. Da habe ich als Ausländer selbst bei langjährigen Freundschaften noch Vorsicht bemerkt.

In unserem vorigen Urlaub sind wir ein Mal bei wirklich reichen Leuten zu Gast. Natürlich wird das nur von den anderen behauptet. Man schätzt die Untertreibung. Die Gastgeber selbst spielen das vergleichsweise große Holzhaus mit riesigem Grundstück und Bootsanlegesteg als Wochenendhäuschen herunter. Die (recht große) Küche reicht natürlich nicht aus, um für uns alle ein Essen zu bereiten, sondern dient nur als Abstellfläche.

Schon während des Essens fällt mir die doch deutliche Trennung von Männern und Frauen an verschiedenen Tischen auf. Als ich mich dann später auch der entsprechenden Gesprächsrunde vorsichtig zuordne, bemerke ich das langsame Absterben des Gesprächsflusses. Man hat mich bemerkt, sieht die Notwendigkeit, mich integrieren zu müssen, weiß aber nicht wie.

Die Lösung ist ganz einfach. Zumindest dem Gastgeber hatte man gesagt, dass ich Deutscher bin und mich mit Kfz-Technik beschäftige. Da er auch über die gerade vollzogene Wiedervereinigung informiert ist, entsteht eine Frage über Kfz-Technik in der ehemaligen DDR, die ich klugerweise recht kurz beantwortete.

Ob Sie es glauben oder nicht, aber an dem Tisch macht sich Erleichterung breit. Man hat sich seiner Pflichten entledigt und kann jetzt weiter mit großem Engagement über das Recyceln von Tankstellenböden reden, das einem der Teilnehmer ca. 1 Mio. Dollar eingebracht hat. Einen in der Runde habe ich beobachtet. Der hätte noch gerne eine Nachfrage auf meine Antwort hin gestellt. Allein, er hat sich nicht getraut ...

Gegen Ende unserer Fahrt kommen wir in Moncton an. Leider alles belegt wegen eines Oldtimer-Treffens. Wir werden hellhörig und erhalten die Zeitung von heute. Darin steht, dass die einzelnen Fahrzeuge gestern auf der Main Street Parade gefahren sind. Morgen stehen alle im Centennial-Park.

Wir beschließen, ein Hotel möglichst in der Nähe zu suchen. Das ist leichter gesagt als getan. Rauf auf die Autobahn Richtung Sackville, runter an der ersten Abfahrt mit Motel-Hinweisschild. Pustekuchen. Man fährt und fährt ohne den geringsten Hinweis. Mir reißt der Geduldsfaden und ich frage eine Dame, die gerade in ihren Jetta steigen will. Sie bedeutet mir, ihr zu folgen. Wir erreichen den berühmten Ort Memramcook und hier ein wunderschön gelegenes College. Im Sommer wird es als Hotel genutzt. Leider erfahren wir an der Rezeption, dass eine Hochzeitsgesellschaft (schon wieder) alles belegt hat.

Man ist sehr freundlich und nimmt telefonisch Kontakt mit einem anderen Hotel auf. Hoffentlich in der Nähe von Moncton. Nein, leider in Sackville. Aber was sind in diesem weiten Land schon 40 Kilometer. Dann kriege ich das Telefon in die Hand gedrückt, um zu reservieren. Haben Sie eine XXX-Karte? Ja, töne ich, die habe ich schon in mehreren Hotels in Kanada benutzt. Später werde ich erfahren, dass der freundliche Herr am anderen Ende ausnahmsweise nicht nach meiner Scheckkarte, sondern nach einem eventuellen Schwerbehindertenausweis gefragt hat. Aber da ist die Rechnung mit der Ermäßigung schon geschrieben.

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