Dienstag, 26.06.2007 Das Automuseum in Fort Lauderdale ist von A bis Z der Firma Packard gewidmet. Mit viel Liebe und sehr schön aufgearbeiteten Modellen versehen, könnte man hier noch länger als einen halben Tag verbringen, vor allem auch wegen der Zugänglichkeit zu einer mittelgroßen Bibliothek. Schade, aber irgendwann müssen wir weiter die Küstenstraße runter. Wenn das nur so einfach wäre. Florida hat zwei riesige, sehr bevölkerungsreiche Flecken und einer davon ist die Region Fort Lauderdale und Miami. Schöner einfacher Gedanke, immer nur das Meer links halten und bis Miami durchfahren. Zum wievielten Mal stehen wir jetzt eigentlich im Stau? Geht diese Straße wirklich Richtung Süden? Nach der Sonne kann man sich nicht richten, die steht hier kurz nach Mittag fast senkrecht. Schilder, schön wenn es welche gäbe. Kurzum, man steht im Stau und das wahrscheinlich noch in der falschen Richtung. Hätten wir doch das vom Autoverleih angebotene Navigationsgerät akzeptiert, auch wenn es 5 Dollar pro Tag kostet. Dass unser Auto einen eingebauten Kompass hat, ist mir auch erst später aufgefallen. Es gibt noch eine Steigerung und das ist der Bahnübergang. Denn amerikanische Güterzüge haben zwei besondere Eigenschaften, sie sind lang und langsam. Werden sie von mehr als zwei Loks gezogen, dann können Sie getrost ein Nickerchen einlegen. Zum Glück trifft man sie auf Hauptstraßen sehr selten an. Nur wenn man einen Stau umfahren will. Und wie kommt man aus der Situation wieder heraus? Man nehme irgend eine nicht ganz so volle Straße und fahre mehrere Meilen über viele Ampeln immer geradeaus. Man kann noch versuchen, zwischendurch wenigstens in die gewünschte Richtung zu drehen, fängt aber auf der neuen Straße praktisch wieder bei Null an. Irgendwann kommen dann (hoffentlich) Schilder. Später haben wir gelernt, in solchen Fällen immer nachzufragen. Wir haben Miami von Fort Lauderdale aus nicht direkt erreicht. Also nach Westen zur Autobahn und wenige Exits weiter taucht Miami-Downtown vor uns auf. Schauen Sie selbst oben die Skyline (Bild 4) an. Die vielspurige Autobahn scheint sich in Kurven um die Wolkenkratzer herum zu legen. Mit der entsprechenden Abfahrt zur Innenstadt landet man prompt auf einer riesigen Baustelle. Hier wird offenbar ein ganzes Stadtviertel gleichzeitig erneuert. Langsam beschleicht uns Beklemmung. Dann ein schöner Blick an einem riesigen Hotel vorbei aufs Wasser. Auch wir verlassen wieder einmal auf breiter Straße mit entsprechenden Brücken das Festland und können uns den Stadtkern von der Seeseite her anschauen. Die Tour am Nachmittag/Abend bringt nach längerer Stadtfahrt das genaue Gegenteil. Wir fahren jetzt westwärts und sind in den Everglades gelandet. Angeblich nur 74 Meilen (ca. 120 km) durch reine Natur. Wäre der Kanal neben der schnurgeraden Straße nicht so breit, man könnte sich nach Seeland/Niederlande versetzt fühlen. Hinter den Brücken auf der anderen Seite der Straße verbergen sich z.T. Sumpflandschaften, die von Touristen mit propellergetriebenen Booten befahren werden. In der Mitte des langen Weges eine Info-Station. Von der stammt das Bild (3) des Florida-Panthers. Einen Stopp weiter gelingt es uns tatsächlich, mit wenigen anderen Neugierigen drei Alligatoren im Wasser aufzustöbern und zu photographieren. Weiter geht es mit nicht enden wollender Fahrt, diesmal an Mangrovenwäldern vorbei.