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Reisen Afrika 1987 - Teil 23
        Africa (part 23)

Das Schaufeln nimmt kein Ende - größeres Bild durch Anklicken!
Bilder und Text: Viktor Kohnen
Lupe

Manchmal überholen uns Nachzügler der Rallye. Wenn man die Leute in Filmen so oft mit total aufgesprungenen, ausgetrockneten Lippen sieht, ist das kein Gag der Regie, sondern es beruht auf Tatsachen. Unsere Lippen sind, obwohl regelmäßig eingecremt, völlig brüchig und spröde. Schon früh suchen wir uns einen schönen Lagerplatz vor einen Hügel. Christophs Bulli hat ein Schlagen auf der rechten Seite. Wir wechseln abends die Gelenkwelle und bauen die Bremstrommel zur Kontrolle ab. Seit heute haben wir bzw. Christoph einen Holländer zu Gast. Wir sind also zu viert. Er will Afrika für mindestens 1 Jahr bereisen. Ich erklimme den Hügel. Auf dem Hoggar waren die Steine so hart, wenn man darauf klopfte, hörte es sich an wie Glas.Hier sind die Steine brüchig. Die Wüste ist schon abwechslungsreich. Riesige Felsbrocken sind zwei-, dreimal gespalten und so auseinandergefallen. Wer das Spektakel sehen will, muss sich beeilen, denn in einer Million Jahren ist hier nur noch Sand.
Die Nächte in der Wüste sind ganz besonders schön. Man steht da auf der Pläne, total einsam, der Mond strahlt den Hügel an. Das Lagerfeuer brennt, der Tee ist heiß. Von weitem sieht man manchmal Scheinwerfer irgendeines Fahrzeugs, die verloren wie zwei Augen aus der Dunkelheit schauen. Es vergeht eine ganze Weile, bis man das Motorbrummen wahrnehmen kann und dann irgendwann zieht das Fahrzeug in großer Reichweite am Lager vorbei und verschwindet, so langsam wie es gekommen ist, im Nichts.

Donnerstag, 08.01.1987
War das ein Tag. Versandete Piste fahren heißt äußerste Anstrengung der Nerven und totale Konzentration. Nie weiß man, ob man sich 500 Meter weiter schon wieder festgefahren hat. Festfahren heißt totale Belastung des Fahrzeugs, insbesondere des Motors und Getriebe, Kupplung, Aufhängung und Differential. Es braucht schon eine unheimliche Gewalt um auf die Sandbleche zu fahren, wenn man sich, meist selbst verschuldet, schon eingebuddelt hat. Wenn ich nochmals packen müsste, würde ich statt meiner langen, breiten, also schweren Sandbleche lieber 2/3 breite und etwas kürzere, aber 4 anstatt 2 Bleche mitnehmen. Mit 4 kann man eine Straße bauen, mit 2 nicht. Ich würde das Hauptgewicht auf die Hinterachse legen (Dachgepäckträger). Außerdem würde ich gute Sommerreifen (mit gut meine ich nicht Profiltiefe, sondern Zustand) den grobstolligen Winterreifen vorziehen. Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, während unser 44 PS 1300 ccm Motor im ersten Gang einfach abwürgt, ballert Christoph mit 50 PS 1600 ccm langsam durch. Wir sind es auch, die sich ausschließlich festfahren, das frustriert mich ehrlich gesagt. Ab heute fahren wir mit vermindertem Luftdruck.

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