Ich würde auf jeden Fall eine gute Trinkflasche mitnehmen und ein Fernglas. Wir haben unser Fernglas zufällig mit. Es gibt aber fast nichts schöneres als auf dem Autodach zu stehen und einfach mit dem Glas die Runde zu machen, denn die Wüste lebt. Oft findet man (leider immer leer) alte Flaschen verschiedenster Sorten Alkohol. Die sehen dann nicht mehr durchsichtig glänzend aus, sondern stumpf und matt. Auf Dauer sandstrahlt der Sand das Glas. Die Nächte in der Wüste sind ein einmaliges Erlebnis: Der Sonnenuntergang, ein Sternenhimmel, der an einem Horizont anfängt und am anderen Horizont aufhört und eine vollkommene Ruhe. Wie sagt Christoph so passend: Einfach ruhig. Man hört nichts, du stehst im Dunkeln und hörst nichts. Ich muss sagen, heute hatte ich zum erstenmal richtig Lust auf ein paniertes Schnitzel mit Fritten, und das nach drei Wochen. Ich habe zwar viel gegessen, heute aber dennoch Hunger. Apropos Essen: Da steht in allen Reiseführern, die Versorgung in Algerien sei schwierig. Das stimmt auch, denn Bananen, Kirschen, Käse, Butter, Fisch, Ananas und Pfirsiche gibt es nicht. Von Nord nach Süd diese eintönigen Baguette statt Brötchen vom Bäcker. Kaffee ist auch Mangelware. Leider werde ich trotzdem immer dicker und unsere Vorräte von zu Hause sind noch fast unangetastet (außer den Süßigkeiten). Was habe ich denn nun die ganze Zeit gegessen??? Ich muss natürlich sagen, dass wir im Moment zu einer günstigen Jahreszeit fahren. Im Sommer könnte ich mir vorstellen, dass auf den Marktplätzen gähnende Leere herrscht. Ich erinnere mich: In El Golea trafen wir einen holländischen Motorradfahrer. Er kam von "unten" (Tam). Der sah aus! Motorrad total vergammelt, alles verdreckt und verstaubt, durcheinander, gealtert, die komplette noch vorhandene Ausrüstung. Zu diesem Zeitpunkt war er der erste, den wir trafen, der nicht von Nord nach Süd fuhr, sondern auf Heimatkurs war. Das war vor 10-14 Tagen. Jetzt schaue ich mich selber an, bzw. zuerst den Bulli. Boden versandet, rauskehren würde nichts bringen, staubt nur noch mehr. Von außen, putzen ist Wasserfrevel und würde sowieso nichts bringen. Motor: ganz dicke Sandschicht. Und jetzt ich selbst: Stiefel verbleicht, putzen lohnt nicht, Stichwort: Sandstrahlung. Die Hose, das T- Shirt, damit habe ich gestern repariert und heute Kartoffeln und Möhren geschält, rußigen Benzinkocher aufgefüllt, nachgetankt, im Sand gesessen, auf staubigen Sitzen rumgerutscht, mal schnell unterm Auto gelegen um zu sehen was klappert, Sandbleche geschleppt, unter ungünstigen Bedingungen vieles gemacht, aber 40 Liter Wasser für mehrere Tage Wüste entschuldigt eben alles.