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Reisen Afrika 1987 - Teil 22
        Africa (part 22)

Ein stiller Platz - größeres Bild durch Anklicken!
Bilder und Text: Viktor Kohnen
Lupe

Ich traf jemanden, der mit einer BMW gestürzt war. Er ist direkt unter dem Auge genäht worden, seine Brille hatte sich reingedrückt, Auge OK, Glück gehabt. Ein anderer suchte verzweifelt ein Radlager für eine Gummikuh (BMW). Einen haben sie zweimal bestohlen, jetzt feilt er Schlüssel für seine Yamaha TR 1. Auf dem Assekrem ist einem Hanomag der Achsschenkel gebrochen. Jetzt geht er hier in Tam zur nächsten Hanomag Vertretung. Wenn er dann mit seinem Achsschenkel zum Hanomag kommt, ist dieser schon ausgeschlachtet. Dem nächsten war die Frontscheibe vom Bulli zersprungen, Christoph hatte eine. Ich habe Holländer beobachtet, die drei Tage ununterbrochen an ihrem Land Rover geschraubt haben. Man sieht manchmal total ausgerüstete Unimogs, mit Schraubstock an der Stoßstange. Den habe ich auch schon benutzt.
Dann kommt der Abschied von unseren Freunden, wir hatten zusammen eine schöne Zeit. Der Zoll in Tam geht gut. Die Reise in Richtung Niger beginnt. In Guezzam heißt die nächste Station. Man hört wilde Geschichten über diese Strecke, sie sei die härteste mit ausgeprägtem Wellblech, riesigen Sandfeldern und den Dünen von Laouni. Die ersten 70 km sind gute Teerstraße. Dann folgt die Piste. Wie im Reiseführer beschrieben, die Strecke wird immer sandiger und siehe da, wir können mit 60 km/h im 3. Gang "daherfliegen". Da der Sand die Wellblechpiste zuweht, kann man viel schneller fahren, aber äußerste Konzentration wird vom Fahrer verlangt. Man muss rechtzeitig runterschalten, Hindernisse umfahren, die richtige Sandpiste suchen, sonst fährt man tatsächlich härtestes Wellblech. Die Berge des Hoggar verschwinden, kleine Hügel tauchen verstreut auf, die "Pläne" wird wieder weiter.
Einmal fahren wir uns fest. Das hat ein algerischer LKW-Fahrer von weitem gesehen und will uns helfen. Wir haben uns aber schon selbst befreit. Freundlich diese Algerier. Dieser Tag wird der Tag der Defekte. Zuerst unheimlich starkes Schlagen an der Vorderachse, hoffentlich nichts Ernstes? Oh weh, den Stabilisator hat's zerlegt, ab damit und weiter Glück gehabt. Dann geht das Gaspedal immer schwerer - Gaszug? Nein, Vergasergestänge schwergängig durch den Sand. Caramba gesprüht, alles klar. Durch den sandigen Untergrund ziehen wir eine Staubfahne hinter uns her wie dichten Nebel im Herbst.
Wir sind übrigens beladen mit ca. 750 kg: 8 Kanister a 19 Liter, 60 Liter Tank, also gut 200 Liter Sprit. Das reicht bald bis Obervolta (da wusste ich einiges noch nicht). Weiterhin 40 Liter Wasser, Ersatzteile, Ausrüstung. Wir sind also zu 3/4 beladen, ein gutes Verhältnis. Das Fahren strengt an. Durch den LKW- Betrieb sind die Spurrillen sehr tief. Der Motor geht heute zum ersten Mal auf 110 Grad. Im 2. Gang Vollgas wühlt sich der Wagen durch den Sand. Aber die Strecke ist besser zu fahren als In Salah - Tam, eben durch den Sand, der das Wellblech und die Schlaglöcher entschärft. So schnell auf langen Stücken sind wir In Salah-Tam nicht gefahren. Bisher haben sich alle Gerüchte, wie so oft, als unwahr erwiesen. (Diesmal sollte ich allerdings unrecht haben, nur wusste ich da einiges noch nicht).

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