Dienstag, 30.12.1986 Gegen 11.00 Uhr geht die Fahrt los in Richtung Tamaarasset (Tam), 658 Kilometer. Wir sind mit vier Motorrädern und zwei Bullis. Die erste Zeit begleitet uns starker Wind mit Sandsturm bis 5o cm über dem Boden. Man könnte sagen, es wird alles gesandstrahlt. Zunächst gute Straße, danach immer wieder lange Abschnitte mit tiefen Asphaltlöchern. Dann kommt tatsächlich eine 200 Meter lange und 40 cm hohe Sandverwehung auf der Straße. In einer kleineren bin ich schon vorher stecken geblieben. Gegen ein Päckchen Zigaretten hatte mich ein Polizei-Landrover herausgezogen. Das Abschleppseil fertig montiert am Auto und um die Zusatzscheinwerfer gewickelt, wird wohl ab heute obligatorisch sein. Zunächst gehen wir die Strecke zu Fuß ab und es wird beratschlagt. Die Motorräder sind mehr recht als schlecht schon durchgefahren. Ein LKW-Fahrer bietet sich an, uns ein Stück durchzuziehen, lieber nicht. Die "Straße" ist von einem algerischen LKW blockiert, der sich festgefahren hat. Das kann noch lange dauern. Wir entschließen uns daher, das Stück neben der Straße zu benutzen, das aber nicht weniger versandet ist. OK, es geht los. Zuerst Christoph und es klappt. Danach bin ich an der Reihe. Anlauf und los geht es. Hohe Drehzahl, Schlaglöcher, runterschalten, zweihundert Meter können lang sein. Ich schaffe das Unmögliche. Bulli, du bist Spitze! Selbst die tiefen Spuren der LKW konnten ihm nichts anhaben. Es wird Spätnachmittag. Wir suchen einen Lagerplatz ca. 3 km von der Piste. Und etwa 300 Meter vor dem Ende fahre ich mich fest. Ich bin in der Spur von Christophs Bulli gefahren. Die Sandoberfläche hat bei ihm noch gehalten. Einmal durchbrochen, ist es vorbei. Nach mehreren Anläufen hat der Bulli genug Schwung und fährt sich weiter frei.