Afrika 1987 - Teil 5
        Africa (part 5)

Bilder und Text: Viktor Kohnen

Campingplatz El Golea: halbierte verbeulte Tonnen dienen als Waschbecken. Einige Einheimische haben einen kleinen Garten, Palmen mit schmackhaften Datteln. Viele Motorradfahrer und endlich - drei Bullis. Wir verabreden uns mit einem Pärchen aus Regensburg, Hemma und Thomas, Richtung Sanddünen zu wandern, wir gehen aus dem Ort heraus. Nach ca. einem Kilometer - Sanddünen. Wir erklimmen diese sofort, was sich als sehr beschwerlich entpuppt. Aber es macht riesigen Spaß. Der Sand ist ganz weich, wir lassen uns immer wieder die Dünen herunterkullern. Und dann, dieses einmalige Panorama. Sanddünen, soweit das Auge reicht. Mit einem Abstecher zu einer katholischen Kirche zwischen Dünen und Palmen kehren wir zum Campingplatz zurück. Anschließend gemütliches Zusammensitzen.
Ich sah auch den ersten Tuareg. Ein alter Reiter auf einem Pferd. Er ritt, sein Pferd anfeuernd, schnell durch die Straßen. An einer Imbissbude stand er. Er saß hoch zu Ross und rauchte stolzen Blickes seine Zigarette und trank langsam seinen Tee. Er war selbst für die Einheimischen hier eine Attraktion. Diese würdigte er aber keines Blickes. Hier in El Golea sieht man auch viel mehr schwarzhäutige Neger als im Norden. Laut Reiseführer, die ehemaligen Sklaven.

Samstag, 27.12.1986
Wie schon so oft, hören wir morgens die Gebete zu Allah vom Turm der Moschee. Nachdem ich Brot für alle geholt habe, dusche ich mit kaltem Wasser, es ist ein ziemlich ungepflegter Campingplatz bei Ghardia. Danach Einkaufen "au marche". Die algerische Limonade: Es gibt sie in verschiedenen "Sorten": rot, gelb, orange, dunkel, im Geschmack ist jedoch kein Unterschied festzustellen. Ein Liter kostet 12 Dinar. Das rechnet sich so: 4 Dinar für den Inhalt, 8 Dinar für die Flasche. Gegen Mittag brechen wir auf in Richtung In Salah. Wir fahren die erste Tankstelle an. Es gibt keinen Sprit, Stromausfall. Nächste Tankstelle: Sprit ist alle, so ein Mist. Bis In Salah sind es ca. 400 Kilometer. Es heißt teilweise Piste. Ich kippe unsere beiden vollen Kanister in den Tank, danach ist er fast voll. Bisheriger Spritverbrauch 10 l/100 km. Warten? Nein, wir fahren weiter. Hinter El Golea 1 km neben der Fahrbahn sehen wir Sanddünen, ein schönes Bild.