Montag, 23.07.2007

Wir sind in Allentown gelandet, wieder einigermaßen ausgeschlafen und fest entschlossen, uns durch die vergangenen Ereignisse nicht unterkriegen zu lassen. Die Stadt ist für uns wichtig, nicht nur durch ihre Lage mitten in einem Erholungsgebiet und das Museum für moderne Kunst, wieder einmal von einem berühmten Architekten erbaut. Leider haben wir übersehen, dass heute Montag ist.

Wichtig ist Allentown auch wegen der Mack-Zentrale, einem Hersteller von Trucks, der aber inzwischen von Volvo übernommen wurde. Ich trage der Dame am Empfang mein Anliegen vor und erfahre (Zum wievielten Mal eigentlich?) die Wohltat von Service in USA. Draußen regnet es in Strömen und ich möge das Auto doch bitte vom weiter entfernten Besucherparkplatz holen und direkt vor den Eingang parken, meine Frau in die Eingangshalle mitbringen, damit sie dort mit Kaffee versorgt werden kann. Sie würde sich in der Zwischenzeit um einen geeigneten Gesprächspartner bemühen. Prompt erscheint nach Erledigung dieser Aufgaben ein freundlicher Herr, der sich als Trainer von Lkw-Mechanikern entpuppt, die von den Vertriebspartnern zwecks Fortbildung in die Zentrale geschickt werden. Er bittet mich in einen Raum voller Motoren bzw. deren Zubehör.

Ich habe noch selten so ein rasantes Gespräch erlebt. Es dauert wohl nur eine Dreiviertel Stunde, da bin ich mit meinen Fragen durch. Es geht eigentlich nur darum, die einzelnen, technischen Details eines Lkws nach Verschiedenheit zwischen USA und Europa zu durchforsten. Hinzu kommen gesetzliche Anforderungen und Überprüfungen. Zum Schluss haben wir noch etwas über die Probleme von Werksschulungen geredet. Mein Gesprächspartner kommt mir während des Gesprächs sogar mit den Umrechnungen auf unsere Längen und Volumina entgegen. Interessant allerdings, dass von ihm kaum Rückfragen zur Situation in Europa kommen. Für einen Amerikaner sind wir doch arg weit weg. Die Ergebnisse des Gesprächs finden Sie im Wesentlichen hier zusammengefasst.

Draußen hat die Dame am Empfang mir sehr sorgfältig den Weg zum Museum von Mack, um den ich sie vorher gebeten hatte, sowohl aufgeschrieben als auch aufgezeichnet. Mit einer Hand voll Gold-Bulldoggen, dem Wahrzeichen der Firma, verlassen wir glücklich und zufrieden die Mack-Zentrale.

Wie nicht anders zu erwarten ist der Weg präzise beschrieben und führt uns wieder einmal zu einem Flughafen. In einer der Hallen hält eine kleine Truppe von pensionierten Mitarbeitern die Erinnerung an die seit 1890 existierende Firma aufrecht. Sehr schöne Modelle, von denen eines sogar wegen meiner Aufnahmen mit vereinten Kräften in die Halle geschoben wird. Draußen regnet es nämlich immer noch ziemlich.

Ich darf praktisch machen, was ich will, um gute Aufnahmen zu erhalten. Da die Anzahl der Lkws trotz der großen Halle begrenzt ist, verabschieden wir uns bald von diesen freundlichen Leuten, nicht ohne uns ins Gästebuch eingetragen zu haben.

Warum habe ich die Tasche mit dem Laptop eigentlich nicht in den Kofferraum gestellt? Zu Beginn der Reise war das schwierig, weil wir tatsächlich nur mit einem Koffer und einer Tasche hier angekommen sind. Bei der Größe des Gepäckraums im Chevrolet Impala wäre der Laptop haltlos hin und hergeknallt. Später haben wir noch einen großen Rollkoffer hinzugekauft und der Raum im Saturn Ion war kleiner. Aber da hatte sich die Gewohnheit mit dem Laptop hinter dem Fahrersitz schon voll durchgesetzt. So ganz haben wir die Ereignisse vom Wochenende wohl doch noch nicht hinter uns gelassen.