Um dauerhaft Ackerbau und Viehzucht betreiben zu können, ist für die Turfan-Oase schon vor 2000 Jahren ein künstliches Bewässerungssystem entwickelt worden. Die Uiguren nennen es Karez. Das Wasser wird unterirdisch aus den Bergen über bis zu 40 km zur Oase geleitet. Die Kunst besteht darin, ein gleichmäßiges Gefälle zu erzielen. Die ersten Schächte können im Gebirge durchaus bis zu 80 Meter in die Tiefe vorstoßen. Von dort wird dann ein Gang gegraben, der kurz vor der Oase an die Oberfläche tritt. Der Gang ist typischerweise 1,5 bis 1,7 Meter hoch und 0,6 Meter breit. Es soll 1784 solcher Karez-Systeme in Xinjiang gegeben haben, mit 172.000 vertikalen Zugangsschächten. In Turpan gibt es jetzt noch 404 solcher Systeme, die immer noch die Oase bewässern.
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