Abendessen bei einer uigurischen Bauernfamilie. Nicht weit vom Minarett hält der Bus an einem unscheinbaren Bauernhaus. Wir steigen aus und müssen erst unsere Hände waschen. Ein junges Mädchen steht bereit und gießt Wasser aus einer Kanne über unsere Hände. Es wird draußen gegessen, im üppig mit Weintrauben bewachsenen Hof. Zwischen den Weintrauben findet sogar ein Ventilator Platz, denn es ist noch immer ordentlich warm. Wir essen an niedrigen Tischen, sitzen auf Matten. Bevor wir die Matten betreten dürfen, müssen wir unsere Schuhe ausziehen. Ich bin mir nicht sicher, ob es nur eine Familie ist, jedenfalls kochen die Frauen im Hintergrund, und die Mädchen bedienen uns. Es gibt Tee. Es folgt ein vorzügliches, mehrgängiges Menu, wobei der Höhepunkt zweifelsohne aus uigurischen Hammelspießen besteht. Wir essen diese direkt vom Spieß selbst. Bier oder gar Wein, schließlich wimmelt es um uns herum von Weintrauben, gibt es nicht. Ach ja, die Religion. Unter der Hand wird wohl mit Sicherheit auch Wein hergestellt, aber für uns jedenfalls nicht. Irgendwann während des Essens kommt der Vater mit einem seiner kleineren Töchter und einem Tambourin, er gibt den Takt vor, und sie tanzt für uns.
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