Turpan erweist sich als der heißeste Ort unserer Tour. Jedenfalls kommt es mir so vor. In der Wüste hatten wir unseren vollklimatisierten Bus. Hier präsentiert sich eine Stadt, die es zu erkunden gibt. Obwohl es mehr als 40°C sind, ist die Hitze trocken, man schwitzt also wenig. Sehr angenehm sind die Traubengänge, die typischerweise auch an Wohnhäusern anzutreffen sind. Zum Glück gibt es auch in der Stadt selbst einen Traubengang, der gut vier Blocks lang ist. Man versucht, seine Route so zu wählen, dass man möglichst lange im Schatten geht. Alternativ kann man noch den Supermarkt einbauen, wo es auch herrlich kühl ist. Turpan liegt am Nordrand der Turpan-Senke, der zweittiefsten Senke der Welt, nach dem Toten Meer. Die Anfahrt war nervenzehrend, da der Bus im Gebirge ungefähr drei Stunden lang offiziell nur 40 fahren durfte. Und das auf einer bestens ausgebauten Autobahn. Es wird nicht durch Radar- sondern durch Zeitmessung für eine bestimmte Strecke kontrolliert. Deshalb gibt es vor den Kameras am Ende der Messstrecke viele Zwangspausen. Interessant ist, wie unser Fahrer sich vor den Kameras regelmäßig einen dicken Brummi sucht und dann auf der linken Spur mit seinem Bus seitlich versetzt eine Aufnahme vermeidet. Gefährlich wird es, wenn sich zwischen Brummi und Bus noch in letzter Sekunde Autos zwängen. Es ist auch nachts häufig warm. Deshalb ziehen es viele Leute vor, die Nacht unter freiem Himmel zu verbringen. Tagsüber bleiben die Betten dann draußen stehen. Wer keinen Garten hat, übernachtet im Innenhof. Abends gibt es in einem Park Wasserspiele, sehr viel Beleuchtung, eine Tanzgelegenheit, einen See, eine kleine Insel, und etliche Terrassen zum Sitzen oder Flanieren. Der Park ist ordentlich bevölkert, das Angebot scheint anzukommen.
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