Mittwoch, 17.12.1986 Nach dreimonatiger Vorbereitung (zwei Wochen intensiv), meist am VW-Bulli, soll die Fahrt losgehen. Wir haben Cholera-, Gelbfieber- und Typhusimpfungen über uns ergehen lassen, einen gültigen Reisepass mit Visum für Algerien und ausreichend Geld dabei. An Bord sind genügend Lebensmittel, 7 Kanister Sprit, 4 Liter Wasser, Kurbelwelle, Zylinder, Kolben, Lima, Anlasser, 3 Ersatzreifen, Kupplung, 2 Sandbleche usw. Hoffentlich haben wir nichts vergessen! Es wird sich noch zeigen. Unsere Freunde bereiten uns einen schönen Abschied. Die Fahrt ins Ungewisse beginnt um 7.10 Uhr Richtung Eupen, dann Schnee bis Luxemburg. Erstes Problem: Frankreichkarte vergessen. Erster Kaffee nach 500 km in Frankreich. Wir sind meist Nationalstraßen gefahren. Um 21.30 Uhr ca. 200 km vor Marseille und hundemüde. Wir verbringen unsere erste Nacht im neuen Heim und sind morgens zufrieden und ausgeruht.
Donnerstag, 18.12.1986 Wir wachen erst um 8.20 Uhr auf. Ankunft in Marseille ca. 12.00 Uhr. Wir fragen uns bis zur Fähre durch, was recht gut klappt. Beim Ticketkauf hören wir dann vom Streik. Samstag erst soll es nach Algerien gehen. Wir suchen uns einen schönen Standplatz am Hafeneingang mit Blick aufs Meer. Die Sonne scheint.
Freitag, 19.12.1986 Morgens haben wir starke Brandung vor unserer "Haustüre". Wir spazieren durch Marseille und erfreuen uns am schönen Wetter. Alle reden vom Streik der Fährschiffer. So fragen wir nachmittags nochmals im Büro der Schifffahrtsgesellschaft SNCM nach, und siehe da, unser Schiff ist verlegt nach Toulon. Es ist 17.00 Uhr. Ab nach Toulon. Auch dort finden wir (Gott sei Dank) schnell den Hafen. Zwei Afrikareisende stehen schon da (die haben wir dann bei unserer Tour auf den Assekrem am Fuße eines Berges wiedergetroffen).
Samstag, 20.12.1986 Morgens stehen wir mit unserem 15-Jahre alten Bulli zwischen gut ausgerüsteten Land Rovern, Toyotas, Mitsubishis und ca. 15 geländefähigen Massey-Ferguson-Traktoren und warten auf die Fähre. Aus 11.00 Uhr werden 19.00 Uhr. Gegen 18.00 Uhr können wir auf ein algerisches Schiff. Am Anfang stehen wir in der Reihe ganz vorne. Dann hat sich alles vorgepfuscht (was wir zu spät bemerken) und so sind wir mit dem letzten Drittel aufs Schiff gekommen. Unsere Nerven!