Das ist der erste Motor der Ford Motor Company, die 1903 gegründet wird. Es ist nicht der erste Motor, den Henry Ford gebaut hat. Er hat ihn auch gar nicht gebaut, sondern 'nur' den Bauplan erstellt, nach dem die Brüder John und Horace Dodge ihn zusammen mit der kompletten Mechanik für das Modell A für 250 Dollar bauen sollten. Henry Ford hat schon eine gewisse Erfahrung mit Motoren und die fließt in diese Konstrukton ein. Bisher hat er Reihen-Zweizylinder gebaut, auch größere mit erheblich mehr Leistung. Dies hier ist ein Boxermotor, zwar komplexer, aber auch Garant für wesentlich weniger Vibrationen. Besitzt er keine Ausgleichswelle, so ist der (Viertakt-) Reihen-Zweizylinder auch heute noch nicht als Antrieb für Vierad-Fahrzeuge geeignet. Sehen wir einmal von dem Tank hinten links und dem Behälter für das Kühlmittel ab, so fällt doch die Größe des Motors auf. Erstaunlich, dass trotzdem das Modell A nur knapp 600 kg wiegt. Es ist aber auch die relative Einfachheit der Konstruktion erkennbar, die spätere Ford-Konstruktionen auszeichnet. Sie ist keineswegs filigran, aber dadurch sind fast alle Teile in ihrer Funktionalität klar erkennbar. Da ist das silbrig glänzende Kurbelgehäuse, mit dem die beiden schwarzen Zylinder verschraubt sind. Davor die mächtige Kühlmittelpumpe, deren Leitungen zu jedem der beiden Zylinder führen. Jeweils unterhalb der beiden Zylinder die stehenden Ventile. Zumindest eins davon, nämlich das Auslaßventil, wird von der Nockenwelle unterhalb des Kurbeltriebs angetrieben. Die Ventilfedern liegen außerhalb.
Links der Steigstrom-Vergaser, der vom Tank mit Fallbenzin versorgt wird. Er wiederum gibt das Kraftstoff-Luft-Gemisch an beide Zylinder weiter. Oberhalb des Vergasers ist sogar noch die Zündkerze mit dem Porzellankörper erkennbar, die Verbindung zur Zündsteuerung am Vorderende der Nockenwelle allerdings nicht. 08/13