Insgesamt wird dem Wagen der größte Verkaufserfolg seit jenen legendären Tagen der Wiedereröffnung der Fordwerke und der Präsentation des A-Modells 1929 nachgesagt. Der V8 ist noch der alte und der Sechszylinder auch nicht moderner, aber die Karosserie beansprucht schon für die Nachkriegszeit verschwenderisch viel Platz. Modern ist auch die Vorderradaufhängung. Vielleicht hängen die dem Modell nachgesagten Qualitätsprobleme mit der rasenden Nachfrage zusammen. Für die nicht besonders gut dastehenden Fordwerke ist der Wagen jedenfalls ein Segen. Er wird weiterentwickelt, ab 1951 mit Automatik, Coupe und neuem Armaturenbrett, 1952 mit durchgehender Windschutzscheibe. Der V8 wird zwar als 'New' bezeichnet, hat aber trotzdem noch stehende Ventile, genau wie der Sechszylinder. Immerhin gibt es bei beiden Motoren schon eine Zündverstellung durch Unterdruck. Natürlich wird die Zündung noch statisch eingestellt. Ist der Keilriemen richtig gespannt, dreht man am Lüfterrad aus Stahlblech, bis eine bestimmte Markierung erreicht ist. Der Schließwinkel beträgt für den Sechszylinder 57° - 62° und für den V8 60° - 65°. Immerhin gibt es eine Kühlung mit Pumpenumlauf, beim V8 sogar je eine für jede Zylinderbank jeweils mit Thermostat. Die relativ geringe SAE-Leistung der immerhin fast 4 Liter großen Motoren ist auf durch Kraftstoffqualität bedingte geringe Verdichtung und den nur einen Vergaser zurückzuführen. An dem wird noch die Höhe und das Gemisch des Leerlaufs eingestellt. Bei V8 gibt es zwei Leerlaufsysteme. Kurbel- und Nockenwelle werden druckumlaufgeschmiert. Da der komplette Ventiltrieb im Motorblock angeordnet ist, sind die Ölleitungen nicht besonders lang. Der Rest wird durch Spritzöl bzw. Öldämpfe erreicht. Ölwechsel soll vier Mal im Jahr oder alle 4000 km erfolgen. Im Sommer wird 20er und im Winter 10er Öl empfohlen, unter -25°C mit einem halben Liter Kerosin (!) als Zugabe. Es gibt auch einen zu wechselnden Ölfilter-Einsatz. Die Scheibenwischer werden nicht elektrisch, sondern von Unterdruckmotoren angetrieben. Entweder sind zu der Zeit auch in USA Elektromotoren noch relativ teuer oder die ca. 200 Watt des Gleichstrom-Generators reichen nicht auch noch dafür.
Die Vorderachse ist mit ungleich langen Dreiecksquerlenkern schon recht modern, während hinten noch für sehr lange Zeit die blattgefederte Starrachse vorherrschen wird. Natürlich gibt es noch keine Kugelköpfe sondern eine Menge alle 1600 km abzuschmierende Teile, wie z.B. die Achsschenkelbolzen. Spur und Sturz werden nicht von außen gemessen, sondern mit festen Abstandstücken gegen den Felgenrand bestimmt. 08/13