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Škoda - Geschichte 4



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Vaclav Klement ist 1868 in Velvary geboren, was noch näher an Prag liegt als Mlada Boleslav. Das heutige Tschechien ist Teil der früheren k.u.k. Monarchie Österreich-Ungarn. Sein Vater ist einfacher Arbeiter in der Landwirtschaft, im Straßendienst oder als Kutscher. Mit 10 Jahren verliert Klement seine Mutter und kommt mit der neuen Frau seines Vaters nicht gut zurecht. Offensichtlich lernt er schon in jungen Jahren, sich gegen Schwierigkeiten durchzubeißen. Er ist begabt, hat durch die Fürsprache seiner Lehrer mehr als nur 5 Jahre Grundschule und eine Lehrstelle zum Buchhändler in Slany, fast ein Nachbarort. Vermutlich gewinnt er hier sein Wissen, das ihn später immer wieder hinaus treibt und der Firma sehr zugute kommt.

In seinem Beruf macht er sehr rasch Karriere, leitet schon bald die Filiale einer Buchhandlung in Mlada Boleslav (damals noch Jungbunzlau). Schon bald gilt er als sehr umgänglich und geschäftstüchtig, nicht zuletzt auch wegen seines Hobbys, dem Fahrradfahren, für das er tüchtig Werbung macht. Schon mit 22 Jahren übernimmt er das Geschäft, in dem neben Büchern eine Menge anderer Artikel verkauft werden. Er hat inzwischen das Angebot auf Fahrradteile erweitert. Neun Jahre wird der Laden, später geführt durch seine Frau, die fehlenden Einkünfte der neu gegründeten Fa. Laurin und Klement ergänzen, bis sein Verkaufserlös entgültig der Entwicklung eines neuen Motorradmodells zufließt.


Vaclav Laurin ist 1865 in Turnov geboren, gut 30 km weiter von Prag entfernt als Mlada Boleslav. Dorthin verschlägt es ihn, als er nach Grundschule und Lehre die Handwerkerschule besucht. Schon früh kommt bei ihm eine gewisse Bodenständigkeit und der damit verbundene Hang zur Genauig- und (neudeutsch) Nachhaltigkeit zum Vorschein. Natürlich auch das Geschick und praktische Verständnis, ohne dass ein Handwerker ohnehin aufgeschmissen ist.

Interessant, wie zwei so unterschiedliche Persönlichkeiten durch schicksalhafte Wendungen zusammenfinden. Aber auch bei Laurin ist ein Streben nach einem größeren Wirkungsbereich erkennbar. Immerhin sind er und sein erster Geschäftspartner Kraus bei der Fabrikation von Fahrrädern gleichberechtigt, auch wenn dieser sich später zu viele Rechte herausnimmt und Laurin damit zu Konsequenzen drängt.

Für die Entwicklung eines Motorfahrrades haben die beiden Herrn Laurin und Klement wieder einen günstigen Entwicklungszeitpunkt erwischt. Sie beginnen nämlich mit dem Verkauf eines französischen Produkts mit Glührohrzündung, die exakt einen der Schwachpunkte dieses Gefährts darstellt. Da kommt ihnen Boschs Erfindung der elektrischen Zündung gerade recht. Außerdem finden sie zu recht den Schwerpunkt des oberhalb des Vorderrades befestigten Motors zu hoch.

Man kann ahnen, worauf es hinausläuft. Oben sehen Sie schon das Ergebnis, eine Eigenentwicklung. Und die betrifft nicht nur den Motor selbst, sondern auch die sogenannte Induktionszündung. Es ist bereits der Typ B von 1903, während die ersten Exemplare von kurz vor der Jahrhundertwende stammen. Typischerweise wird nur das Auslassventil betätigt, während der Einlass auf Unterdruck reagiert. Immerhin, 35 km/h sind damit möglich.

Apropos Speed: Schon bei den ersten Vorführungen herrscht Begeisterung, besonders bei den Multiplikatoren, die diese über die Zeitungslandschaft weit hinaustragen. Und was hat das mit 'Speed' zu tun? L&K greifen von nun an zu einem bewährten Mittel, ihr Produkt noch bekannter zu machen, nämlich der Teilnahme an Rennen, zunächst eher um die Zuverlässigkeit ihrer Produkte zu beweisen. Wieder ist es Deutschland, das der Firma beim Absatz ihrer Motorfahrräder hilft.

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