Lassen Sie uns ganz profan beginnen. Der Spyder ist 11.300 Euro teurer als das Coupé und 100 kg schwerer. Es gibt ihn als V8 und V10, zwei Motoren, die sich sehr ähneln. Die Verwandschaft zwischen beiden erkennen Sie schon daran, dass sie den gleichen Einzelhubraum und Zylinderbankwinkel haben. Der Mehrpreis zwischen beiden beträgt beim Spyder und beim Coupé gleichermaßen 41.600 €. Auf den ersten Blick scheint diese Summe für 70 kW (95 PS) und 100 Nm bei allerdings höherer Drehzahl stark überhöht. Allerdings darf man nicht vergessen, dass eine ganze Menge Extras des V8 beim V10 serienmäßig sind. Dazu zählen das Direktschaltgetriebe, Magnetic Ride, die Aluminium-Schmiederäder, das Lichtpaket, eine besondere Sitzausstattung einschlieblich Leder, Bang und Olufson und Navigation mit MMI-Bedienung. Beide Motoren sind auch von den Höchstdrehzahlen her nicht weit voneinander entfernt, von Turbo keine Spur. Hier ist die Drehzahl der Master der Leistung, gepaart mit Klangfülle und dem so häufig verlangten Fahrspaß. Dazu gehört es offensichtlich, das ESP auszuschalten und dann eher quer zu fahren. Audi hat den Allradantrieb des R8 deutlich auf sportwagenmäßiges Übersteuern ausgelegt. Systembedingt ist er allerdings nicht ganz so verwindungssteif wie das Coupé.
Leider platziert der Wagen seine Stoffmütze auch genau dort, wo man beim Coupé einen Blick von außen auf das edle Triebwerk werfen kann. Im Innenraum sind sich dann wieder beide sehr ähnlich. Ordert man ihn mit Schaltgetriebe, erhält man eine offene Kulissenschaltung. Das optionale Doppelkupplungsgetriebe lässt sich vom Mittelschalthebel oder von Paddles am Lenkrad bedienen. Warum aber besteht das doch relativ kurze Verdeck aus etwa 800 Teilen? Immerhin kann es bis 50 km/h betätigt werden. Allerdings muss man das Windschott noch von Hand einklemmen bzw. abnehmen. Wer vielleicht zu Zweit länger als ein Wochenende verreisen will, kauft am besten das zugehörige Kofferset. 02/15