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1970 Renault 12


*Kombi-Version

Nein, die äußerst fortschrittliche Linie des R4 und besonders R16 schreibt er nicht fort. Zumindest in zweifacher Hinsicht gibt er sich konventioneller. Es ist eine Stufenheck-Limousine mit aerodynamisch günstig ansteigender Fronthaube und recht schräger Windschutzscheibe. Wenn er auffällig sein sollte, dann höchstens durch das nach hinten leicht ansteigende Dach. Wer den Gepäckraum variabel nutzen will, der muss schon zur Kombi-Version greifen.


Fast noch entscheidender ist die zweite Abkehr vom R16, nämlich der Verzicht auf das Mittelmotor-Konzept. Der ist jetzt wieder vor und nicht hinter der Vorderachse, was vermutlich auch die Montage in den verschiedensten Weltregionen (Video 2) erleichtert. Die Folgen sind unmittelbar zu spüren: Der R12 braucht mehr Länge bei kleinerem Radstand. Dagegen bietet der bis auf eine kleine Erhebung für das Getriebe ebene Boden nicht viele Vorteile.

Fast 58 Prozent des Leergewichts ruhen auf der Vorderachse. Dagegen ist bei einem Fronttriebler jener Zeit die hintere Starrachse keineswegs zu tadeln. Immerhin waren die Renault-Ingenieure immer schon bekannt dafür, mit sehr ungleichen Lastverteilungen z.B. bei ihren Heckmotoren relativ gut fertig zu werden. In diesem Fall wurden Federung und besonders der Wankwinkel durch Stabiisatoren so gebändigt, dass ein relativ gut zu kontrollierender Untersteurer dabei herauskam.

Man muss also schon sehr kritisch sein, um dem Auto im praktischen Fahr-Alltag etwas anhaben zu wollen. Oben ist nur die mittlere Motor-Version angegeben. Es gibt ihn auch noch mit 37 und 44 kW (50 und 60 PS) und nur für die kleinste Version gilt der angegebene Kaufpreis. Ansonsten kommt er preislich dem R16 mit immerhin etwas mehr Hubraum recht nahe. Bei den Platzverhältnissen sind die Unterschiede marginal. Gut, dass der R12 auf alle möglichen Rähmchen aus Chrom verzichtet.

Immerhin lässt sich besser am Motor arbeiten, der sich jetzt nach Öffnen der Haube unmittelbar präsentiert. Die Bauform wird für längere Zeit die Linie des Hauses bilden, wie es bei einem Hersteller von Großserien üblich ist. Als Beweis für die technische Güte des R12 mag dienen, dass es auch ausgesprochene Kenner der Kfz-Technik gegeben hat, die diesen Wagen über längere Zeit fuhren. 05/15


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