Der 170 kommt als Diesel deutlich später als der 170 V auf den Markt. Er ist nach dem Krieg der erste Pkw mit diesem Motor, hat allerdings sehr bald mit Peugeot einen Mitbewerber. Beide bleiben für lange Zeit allein auf dem Markt. Der 170 D ist zwar langsam und laut, verlangt bei sehr tiefen Temperaturen bis zu zwei Gedenkminuten, wird aber ab sofort deutlich besser verkauft als sein Benzin-Bruder.

Es sind Vorkammermotoren, die im Gegensatz zu den stehenden Ventilen des 170 V einen OHV-Anordnung verlangen. Die Einspritzpumpe und der für mehr Druck ausgelegte Motor verteuern ihn gegen den Benziner bei einem Kaufpreis von 8900 DM um 1500 DM. Aber es lockt der deutlich geringere Verbrauch von sechs bis acht Liter auf 100 km. Trotz der Akkustik soll der Motor legendäre Laufleistungen erzielt haben.

Nein, viel Leistung kann man 29 kW nicht nennen bei 1,3 Tonnen Leergewicht. Da werden sogar mit Autobahn zu befahrende Berge oft zur Geduldsprobe. Und im Gegensatz zu heute war auch das Drehmoment nicht berauschend. In Bezug auf Kraftentfaltung war der Benziner überlegen. Immerhin, schalten lassen sich beide mit ein wenig Geduld ziemlich geräuschlos.

Vor dem etwas schwer zugänglichen Gepäckraum ist der Innenraum überraschend groß bemessen. Schaut man auf die Daten, fällt der relativ lange Radstand im Vergleich zur Fahrzeuglänge auf. Die vielzitierten Handelvertreter/innen jener Zeit dürften deutlich mehr Platz gehabt haben als in kleineren Benzinern mit ähnlichem Verbrauch.

Erstaunlich, dass hier eine 6V-Anlage die größeren Diesel-Sprapazen doch relativ gut bewältigt. Auffällig die großen, frei stehenden Scheinwerfer, in dieser Form die letzten ihrer Art. Nein, Blinker hatte der Wagen ursprünglich natürlich nicht. Zu denen und der damit verbundenen Verschangelierung der Karosserie wurden Besitzer/innen erst später durch einschlägige Vorschriften gezwungen.