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Lada - Geschichte



Der Fiat-Konzern ist einer der ersten, die sich mitten in kalten Kriegszeiten in den Osten trauen, freilich mit der nicht ganz uneigennützigen Absicht, ihre inzwischen abgeschriebenen Produktionseinrichtungen gewinnbringend loszuwerden. So entsteht die riesige AwtoWAS-Fabrik ca. 1000 Kilometer südöstlich von Moskau an der Wolga, wonach diese anfangs durch das kurze 'WAS' auch nur benannt ist. Das Markenemblem steht übrigens für das Segel eines Flussschiffs.

Was wird produziert? Der Fiat 124, von dem man jedenfalls die gesamte sichtbare Hülle nimmt. Unter dem Blech ist alles anders. Weder Motor noch restlicher Antrieb noch Fahrwerk bzw. Bremsen werden übernommen. Wegen der äußeren Gemeinsamkeit kann man im Westen kaum zwischen alternden Fiats und exportierten Ladas unterscheiden.

In den östlichen Staaten gilt der Lada als Fahrzeug der gehobenen Mittelklasse. Während man in der DDR auf einen Trabant zumindest bis zu 15 Jahre warten kann, ist der Lada (auch Shiguli genannt) hier für den Normalbürger praktisch unerreichbar. Im Westen steht er für sehr günstige Technik, ist in Ländern mit hohen Neuwagensteuern, z.B. die Niederlande, sogar recht beliebt.

Von 1971 bis 1973 wird die Produktion auf volle Kapazität von 750.000 pro Jahr hochgefahren, die höchste in ganz Osteuropa. Die Firma gibt die Gesamtproduktion bis 2003 mit 22 Millionen an. Daran sind dann auch noch 18 Montagewerke nicht nur in der UdSSR beteiligt. Berühmt ist die Geschichte, wie Fiat die Leistungen vergolten werden, nämlich mit Stahl minderer Qualität. Nun war der Fiat schon kein Wunder an Rostbeständigkeit, aber dem mit diesem Blech gebauten Alfasud kann man geradezu beim Rosten zusehen.

Der Begriff 'Lada' wird eigentlich nur für den Export gebraucht..

Modifikationen ändern neben mehr Hubraum nur den Chromanteil und die Zahl der Scheinwerfer. 1974 kommt der Niva, eine doch sich deutlich vom Rest des Programms unterscheidende, echte Geländewagen- Variante mit eigenem Outfit, ziemlich gelobt ob seines günstigen Preises und seiner Brauchbarkeit für wirklich schwierige Wegstrecken. Folgerichtig ist er noch heute im Programm.

Lada heißt so viel wie 'Liebchen'.

Die Modernität der Fertigungsanlagen wird von Fachleuten durchaus anerkannt. Was einer raschen Änderung im Wege steht sind zum einen das Denken in Fünfjahresplänen und zum anderen die häufig in Satellitenstaaten weit weg agierenden Zulieferer, wie z.B. der DDR (Scheinwerfer). Das erklärt vielleicht auch die lange Anlaufzeit auf die volle Produktionskapazität.

Dringend vor allem für den westlichen Markt wird ein moderner Fronttriebler gebraucht. Doch der kommt erst 1984 mit Namen Samara, nach der dortigen Provinz/Stadt benannt. Schon ab 1994 wird eine weitere Version mit der Bezeichnung 2110 auf internationalen Messen gezeigt, die aber nicht so bald den Weg in den westlichen Export findet. Man kann sich leicht vorstellen, dass die Bezeichnung des Modells manche Kritiker zu Betrachtungen anregt, wann denn endlich die Serienfertigung erfolgt.

Nach sechs Jahren ist es dann soweit. Der Wagen kommt als 110 (Stufenheck), 111 (Kombi) und 112 (Fließheck). Vielleicht auch durch die lange Zeit bis zum Export wirkt er designmäßig etwas angestaubt. 10/13








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