Es war ja klar, vergleicht man den H350 mit dem Mercedes Sprinter, bleibt für die kleinere Version samt Motor ein Mehrpreis von 3.500 Euro. Allerdings bietet Mercedes drei verschiedene Radstände, vier Laderaumlängen und drei Höhen an. Wer also die relativ starken Hyundai-Diesel nicht braucht und auch mit etwas weniger Laderaumlänge bei leicht gesteigerter Nutzlast hinkommt, der ist z.B. mit dem Mercedes-Modell Worker besser bedient. Für den bis auf den Motor baugleichen Crafter von VW gilt ähnliches.

Mit dem Fiat Ducato wird der Konkurrenzkampf erwartungsgemäß hart. Dort hat man nicht nur noch etwas mehr Variabilität als bei Mercedes, sondern kann das kleinere der beiden Hyundai-Modelle vom Preis und von der Motorleistung her sogar leicht unterbieten. Da muss man schon überzeugt sein, dass Fiat vielleicht die vergangenen Probleme mit dem Ducato noch immer nicht ganz im Griff hat und sich sehr über die drei Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung bei Hyundai freuen.

Der Ducato ist wiederum bis auf die Motoren baugleich mit dem Boxer von Peugeot und dem Jumper von Citroën. Da ist also nicht viel Varianz zu erwarten. Der Preiskampf scheint so hart zu sein, dass sich wohl nur Mercedes (mit VW) höhere Preise erlauben darf. Renault jedenfalls nicht und damit Nissan (NV400) und Opel (Movano) auch nicht, alles potentielle Konkurrenten des H350. Man muss den Mut bewundern, in dieser Klasse mit einem relativ schmalen Programm (Chassis siehe Video 3, Kombi kommt 2016) anzutreten, zumal auch die Fertigungsorte z.T. so nah beieinander liegen, dass dadurch kein wesentlicher Preisunterschied erwirtschaftet werden kann.

Der Ford Transit liegt preislich zwischen dem H 350 und Mercedes/VW, bietet allerdings eine enorme Variabilität einschließlich Front- und Allradantrieb. Allerdings sind die Listenpreise von Hyundai ohnehin nicht auffällig abgesenkt. Was nur auffällt ist der Spielraum im Handel, wo relativ hohe Summen für das einzutauschende Fahrzeug ohne dessen Wertermittlung geboten werden. 11/15