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Bei den französischen Fahrzeugherstellern kommen alle Eigenschaften des Landes zusammen, die enorme Einmischung des Staates, auch wenn der Betrieb ihm gar nicht gehört, die ausgeprägten Ferien, die leider zur geringen Nachfrage passen. Man hat den Eindruck, in Frankreich wiederholen sich die unglücklichen Zeiten von British Leyland in England.

Auch in England hatte sich die Labourregierung viel zu stark eingemischt und viele Marken unter ein Dach gezwungen, so dass z.B. die Identität und Qualität von Jaguar nicht mehr zu erkennen war. Auch spielten die Gewerkschaften bis zum letzten ihre Trümpfe aus. Ergebnis: Es gibt dort zwar noch Automobilproduktion, aber vom Kontinent aus geführt wie z.B. Mini.

Wird es Frankreich ähnlich ergehen? Wo ist das Bewusstsein der goldenen Jahre französischer Autoproduktion geblieben. Schon kurz nach der Jahrhundertwende gelang es den französischen Herstellern das eigentliche Erfinderland des Automobils weit hinter sich zu lassen, bald sogar Amerika nachzueifern. Mit Renault und Citroen hat man zumindest zwei Firmen in stetigem Wettbewerb.

Frankreich gilt auf dem Kontinent als das Mutterland der massenhaften Automobilproduktion. Zwischen den Kriegen erlebt man hier zusätzlich die Blüte der Bugattis, Delages, Delahayes, Hispano Suizas, Talbot-Lagos und Voisins. Nein, keine Klein- und Mittelklasse, für die man später berühmt wird, sondern überschwängliche Oberklasse-Fahrzeuge mit mehr als einem Hauch von Luxus, für Wirtschaftsbosse und Könige geschaffen (siehe Bild und Video).

Berühmte Erfindungen tragen französische Namen: Kardanwelle von Renault, Frontantriebsgelenke von Tracta, Gangsterlimousine von Citroen. Nach dem Zweiten Weltkrieg geht es damit so weiter, z.B. mit dem 2CV und der Göttin von Citroen. Renault beschränkt sich auf Brot- und Butterautos und ist damit ebenfalls erfolgreich. Peugeot wird zum Standard für innovative Mittelklassentechnik unter unauffälligem Blechkleid.

Der Export u.a. auch nach Deutschland boomt. Für einen R4 muss man gar nicht werben, er wird den Händlern aus den Händen gerissen. Den Rost bemerkt der Kunde erst später und Antriebswellen kann man ihm dann auch noch verkaufen. 1980 ist man mit weit über 3 Mio. Jahresproduktion den Deutschen mit etwa 4 Mio. dicht auf den Fersen. Aber leider kann man hier schon die negativen Trends erkennen.

So gelingt es z.B. Renault nicht, in USA Fuß zu fassen. Auch greift hier schon die Regierung ein, indem sie Peugeot zwingt, Simca-Chrysler und später auch Citroen aufzunehmen. Da werden wichtige Entscheidungen getroffen, die heute schwer ins Gewicht fallen. Mehrere Versuche scheitern, in den Bereich der Oberklasse vorzudringen und damit mehr Geld am einzelnen Produkt zu verdienen.

China wird als möglicher Zukunftsmarkt nicht ausreichend beackert, Werke dort entstehen nicht wirklich. Joint Ventures ja, aber z.T. schon wieder beendet und mit viel zu wenig Durchschlagskraft. Statt dessen mühen sich alle Regierungen, egal ob konservativ oder sozialistisch, die heimischen Arbeitsplätze mit enormen Subventionen zu bewahren. Und das bei z.B. gegenüber Deutschland in den letzten Jahren steigenden Lohnstückkosten.

Inzwischen produziert Deutschland in seinen Grenzen mehr als drei Mal so viele Autos wie Frankreich. Und das bei wesentlich höheren Durchschnittspreisen, obwohl Deutschland auch stark in ausländische Produktionsstätten investiert hat. Das massive Schützen von Arbeitsplätzen führt zu schlecht ausgelasteten Werken und letztlich dem Verlust aller.

Gewiss gibt es gute Ansätze, wie das offensichtlich erfolgreiche Engagement von Renault bei Nissan und die Zusammenarbeit mit Mercedes. Die nehmen inzwischen sogar ihren kleinsten Dieselmotor der A-Klasse aus den französischen Regalen, was diesem ein wirklich gutes Zeugnis ausstellt. Aber insgesamt wurden wichtige Tendenzen verschlafen und andere überbewertet.

Da gibt es z.B. die lange Tradition französischer Autohersteller mit Elektroautos, die sich aber nicht wirklich als hilfreich für moderne Entwicklungen darstellt. Der Staat hat die Subventionen für E-Mobile neuerdings sogar noch erhöht, aber was hilft es außer der Vergrößerung der ohnehin schon fetten Schuldenbilanz? Oder ist vielleicht die noch teurere Kombination von E-Antrieb und Dieselmotor das Ei des Columbus? 07/12


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