Aufgabe

Am liebsten hätten die Konstrukteure die Schwenkachse im Rad. Deshalb liegt z.B. der obere Kugelkopf bei mancher modernen Doppel-Querlenker- Radaufhängung nicht neben dem, sondern oberhalb des zu schwenkenden Rades. Klicken Sie dazu auf den unteren Schaltknopf. Ein geradezu genialer Beitrag zu diesem Thema ist die Vierlenker- Radaufhängung. Das Rad dreht sich beim Einschlagen der Lenkung um eine sogenannte virtuelle Lenkachse. Diese ist nun nicht mehr die Verbindung der Kugelgelenke oben und unten, sondern kann aus den Schnittpunkten der Strebenverlängerung konstruiert werden.

Funktion

Im Bild oben ist die zweite untere Strebe leider verdeckt. Zum leichteren Verständnis wurden der Hilfsrahmen und Teile des Triebwerks weggeschnitten. Wenn jede Strebe ein eigenes Kugelgelenk hat, lässt sich die Schwenkachse sehr weit nach außen verlegen und zusätzlich mit dem Einschlagwinkel verändern. Je nach Anordnung und Länge der beiden Querlenker sind genau auf das Einfedern abgestimmte Sturz-, Spreizungs- und Nachlaufveränderungen möglich.
Beide oben im Bild gezeigten Vorderachskonstruktionen leisten einen wichtigen Beitrag zur Verminderung des Störkraftradius. Dies ist der Abstand der Reifenmitte zur Schwenkachse auf Höhe der Radnabe. Ein großer Störkraftradius leitet die auf das Rad wirkenden beschleunigenden und verzögernden Kräfte in die Lenkung. Je weiter die Schwenkachse in das Rad hinein verlagert wird, desto geringer sind diese Einflüsse. 12/10