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Glühstift



Aufgabe

Der Glühstift soll als Teil der Glüheinrichtung besonders bei niedrigen Temperaturen eine schnelle Erwärmung des Brennraums beim Dieselmotor erreichen und die Vorglühzeit (und damit die ehemalige Diesel-Gedenkminute) auf ein Minimum reduzieren. Die internen Brennraum der Direkteinspritzer kühlen halt erheblich weniger aus als die früheren, externen Nebenbrennräume.

Heizwendel aus Chrom-Alu-Eisen, Regelwendel aus Nickel

Von einem Steuergerät geregelte Stabglühstifte können auch bei -25°C einen Brennraum innerhalb von 2 Sekunden aufheizen, werden ab -5°C nur noch für das Nachglühen gebraucht. Die Nachheizphase der Glühstifte ist inzwischen deutlich wichtiger, weil sie sehr zur Einhaltung von Abgasvorschriften beiträgt. Die Energiezufuhr zu den Keramikglühstiften wird angepasst an den jeweiligen Betriebszustand.


Funktion

Seitdem die Glühwendel aus mehreren, eng gewickelten Schleifen besteht, wird die 'Glühkerze' nur noch 'Glühstift' genannt. Die hohe Stromaufnahme ist mit ein Grund für die beim Dieselmotor gegenüber dem Benzinmotor höhere Kapazität der Batterie. Glühstifte sind parallel geschaltet auch, damit bei Ausfall des einen die anderen in Funktion bleiben.

Regelung durch Taktung (Pulsweiten-Modulation)

Die Nennspannung kann erheblich unter 12 V liegen, nur noch 6 Volt oder weniger sind möglich, um sie für eine kurze Zeit am Anfang der Glühzeit mit der vollen Bordspannung betreiben zu können. Dadurch steigt die Temperatur im Brennraum sehr rasch an. Um Beschädigungen an den Glühstiften zu vermeiden, werden diese schon nach etwa 2 Sekunden oder weniger vom Steuergerät heruntergetaktet.

Temperatur: zwischen 1.000 und 1.200°C

Bei der Verwendung von Diesel-Partikelfiltern ist häufiger eine Regeneration fällig. Bei dieser können Glühstifte unterstützend eingesetzt werden. Von beinahe unbegrenzter Lebensdauer sind dabei Heizelemente aus Keramik, die allerdings wegen ihrer Bruchgefahr im Werkstattalltag vorsichtig behandelt werden müssen. Auch der Ausbau moderner Glühstifte birgt Risiken. Inzwischen gibt es etliche Tools, sie, wenn auch in Teilen, so heraus zu holen, dass der Zylinderkopf nicht demontiert oder gar erneuert werden muss. Übrigens sollte man auch beim Einbau neuer Keramikkerzen sehr vorsichtig sein und hinterher unbedingt testen.

Steuergerät wegen Hochstromversorgung möglichst in Glühstift-Nähe

Der Glühstift ist ein Beispiel für einen Positive Temperature Coeffizient. Er hat einen geringen Widerstand zur Einschaltzeit von weniger als 10 Ohm. Dieser steigt mit zunehmender Temperatur rasch an, begrenzt somit die Stromaufnahme. Trotzdem wirkt zusätzlich das Steuergerät über das Glührelais getaktet auf die Glühstifte.

Wichtig

Einzelne defekte Glühstifte können den Kaltstart besonders bei Nebenbrennraum-Verfahren erheblich behindern. Weil Glühstifte im Gegensatz zu Zündkerzen nur beim Kaltstart arbeiten, reicht es aus, durch Widerstandsmessung die defekte(n) herauszufinden und eigentlich nur diese auszutauschen. Ausgebaute Glühstifte von modernen Dieselmotoren dürfen nicht an 12 V angeschlossen werden.

Fehlererkennung

Wegen der oben beschriebenen Risiken sollte man Glühstifte so lange eingebaut lassen, wie ihr Defekt nicht eindeutig bewiesen ist. Nach wie vor kann man die einzelnen Glühstifte abklemmen und in diesem Zustand den Widerstand messen. Will man das nicht, so kommt es bei der Messung mit der Strommesszange darauf an, ob man die Stromzufuhr zu allen oder zu einer einzelnen erwischt hat. Zu rechnen ist jedenfalls mit Anzahl der Zylinder mal mind. 10 - 20 A in den ersten 2 Sekunden als Sollwert, nachher entsprechend weniger.

Bitte beachten Sie, dass ein völliges Fehlen von Strom oder Spannung nicht unbedingt am Steuergerät, sondern auch am Glührelais oder dessen Sicherung liegen kann.

Neu

Wir kennen bisher den Glühstift nur als Aktuator. Nun wird er - ähnlich wie die Zündkerze - auch als Sensor eingesetzt. Weiteres dazu lesen Sie hier. 04/12









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