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1937 PV 52
1927 ÖV 4



  Volvo V60 Plug-In Hybrid




Volvo V 60 Plug-In Hybrid
MotorReihen-Fünfzylinder
Hubraum, Bohr. * Hub2400 cm³ (81,0 mm * 93,2 mm)
Verdichtung16,5 : 1 (Diesel)
Drehmoment440 Nm bei 1.500 - 3000/min
Leistung158 kW (215 PS) bei 4000/min
Elektromotor50 kW (68 PS), 200 Nm
Batterie230 V, 11,2 kWh
CO2-Emission48 g/km (EU-Norm)
BauartFrontantrieb, quer, Hinterradantrieb elektrisch
GetriebeAutomatic-Sechsgang
Radaufhängung vornMcPherson
Radaufhängung hintenMultilink
LenkungZahnstange, Servo, elektrisch
BremsenScheiben
Räder235/45 R 17 (8")
Höchstgeschwindigkeit230 km/h
Baujahr2013
Kaufpreis58.700 Euro


Es beginnt damit, dass dieser Hybrid-Antrieb ein Ladekabel mitführt. 'Plug-In' nennt man das. Die Batterieladung reicht in der Praxis eher für 40 km rein elektrische Fahrt. Leider ist keine Schnellladung möglich, sondern nur der Anschluss an eine Haushalts-Steckdose. Batterie und Elektromotor sind übrigens hinten eingebaut, weshalb der Ladeboden etwas erhöht ist. Angesichts eine massiven Frontantriebs ist das gut für die Gewichtsverteilung und die Möglichkeit zum Allradantrieb ist dadurch auch gegeben. Allerdings sind auch 2,1 Tonnen zu bewegen.

Die Bedienungsanleitung beginnt mit einer Warnung vor dem lautlosen Antrieb. Das könne eine Gefahr für Kinder, Fußgänger, Radfahrer und Tiere sein. Dann kommt der nicht minder wichtige Hinweis auf die orangefarbenen Kabel, die zur Hochvolt-Technik gehören und etwa so gefährlich wie Haushaltsspannung sind. Übrigens muss auch ein Kfz-Mechatroniker einen zweitägigen Kurs absolvieren, bevor er daran überhaupt nur Hand anlegen darf.

Auf die verschiedenen Antriebsmodi kommen wir noch. Nur soviel vorab: Hier ist der Elektroantrieb mit einem Dieselmotor kombiniert. Das Auto wird exakt dort gefertigt und endmontiert, wo der gleiche Typ ohne Elektroantrieb entsteht. Es gibt nur Zusatzstationen, in denen die Module für die Hinterachse, Batterie und Ladeöffnung hinzukommen. Im Kombiinstrument sind deshalb zusätzliche Informationen über den jeweiligen Betriebsmodus, den Ladezustand und den Grad der Energie-Rückgewinnung angezeigt.

Beim Antippen der Bremse wird also diese eigentlich nicht aktiviert, sondern über eine Generatorschaltung Energie in die Hybridbatterie zurückgeholt. Interessant mag auch der Hinweis in der Betriebsanleitung sein, dass es für die Batterie weder zu kalt noch zu heiß sein darf, was immer das auch heißen soll. Dann geht sie weg vom Thema Hybrid und wird zur 'normalen' Anleitung. Sehr schön ist, wie viel Mühe man sich gibt, Schwangere zu beraten, damit sie im Laufe der Schwangerschaft ihre Sitzposition so verändern, dass in jedem Fall genügend Abstand zum Lenkrad bleibt. Interessant auch die Bilder über die sich unterschiedlich ausbreitenden Airbags auf der Fahrer- und Beifahrerseite.

Das sich dauernd wiederholende Warnsymbol ist wohl aus keiner Bedienungsanleitung wegzudenken. Es nervt eher als größerer Sicherheit zu dienen. Es entstammt wohl direkt der Gerichtspraxis z.B. der USA, wo neue Autos vollgepflastert mit Aufklebern sind. Interessant ist an diesem Volvo das automatische leichte Zurückklappen der vorderen Sitzlehnen bei einer bestimmten Art und Weise des Heckaufpralls. Bleibt die Frage, was mit den Beinen von Heckpassagieren passiert. Von einer Erkennung der Sitz-Belegung hinten steht in der Anleitung nichts. Die vom Beifahrersitz reagiert schon, wenn man nur die Bedienungsanleitung drauflegt.

Es folgen 12 Seiten über 'Kindersicherheit'. Da geht es nicht nur um die Befestigung von Kindersitzen, Festlegungen, welche Größenklasse wo sitzen darf, und die Verriegelung der hinteren Türen. Volvo hat hinten rechts und links Sitzkissen, die man in zwei Stufen so klappen kann, dass sie für Kinder von 15 bis 36 kg und unterhalb einer gewissen Körpergröße ohne weiteres Zubehör geeignet sind. Wichtig ist auch der Hinweis, bei Kindern im Auto das Fahrzeug nur mit dem Schlüssel zu verlassen, um das Auslösen unerwünschter Funktionen zu verhindern.

Beim Kapitel 'Transponder' fällt auf, dass es zwei Varianten gibt. Die teurere hält Informationen durch Lichtzeichen abrufbar. Man kann in bis zu 100 Meter Entfernung kontrollieren, ob man wirklich verriegelt hat. Wenn nicht, muss man allerdings wieder zurücklaufen. Noch bedrückender dürfte sein, wenn das Auslösen der Alarmanlage angezeigt wird. Bei der Übergabe des Fahrzeugs an Hotelpersonal wird es unter dem Stichwort 'Geheimverriegelung' richtig kompliziert, wenn man dem einen Blick ins Handschuhfach oder in den Gepäckraum verwehren will.

Immerhin zeigt einem die Bedienungsanleitung, wie man die Batterien in der Fernbedienung selbst wechseln kann. Noch einfacher scheint das schlüssellose Verfahren zu sein. Man muss den Transponder-Schlüssel nur bei sich haben. Immerhin wird im Display gewarnt, wenn sich die Person mit diesem entfernt und jemand ohne diesen weiterfahren will. Die Heckklappe wird zwar elektrisch verriegelt, aber eine Funktion zum Öffnen, wenn man keine Hand frei hat, gibt es noch nicht. Bemerkenswert, dass alle Systeme mit einem Not-Schlüsselblatt ausgeliefert werden.

Die Sitze sehen nicht nur gut aus, sie lassen sich auch vielfältig verstellen. So z.B. die Sitz-Vorderkante, was vor allem für große Menschen interessant ist. Übrigens sind die Verstellwinkel und -längen des Lenkrades eher begrenzt. Gut ist die Möglichkeit, die Beifahrer-Sitzlehne ganz nach vorn zu klappen, obwohl man annehmen darf, dass angesichts der edlen Ausstattung nur wenig längliche Gegenstände auf die Art transportiert werden. Leider ist die Grundverstellung elektrisch und wird durch Tasten ganz unten am Sitz geschaltet.

Vorbildlich einfach sind die Tasten für das Schalten der verschiedenen Lichtarten. Die Display-Beleuchtung ist veränderbar. leider auch die Leuchtweitenregulierung, eine Automatik gibt es nur beim Aufpreis pflichtigen Xenonlicht. Greift man mit automatischer Fernlichtaktivierung noch tiefer in die Aufpreisliste, muss man sich an das neue Symbol Active High Beam gewöhnen, das im Fehlerfall aufleuchtet. Zusätzlich gibt es noch aktive Xenon-Scheinwerfer, die dem Kurvenverlauf folgen.

Der Text zum Thema Stimmungsbeleuchtung: 'Wenn die herkömmliche Innenbeleuchtung erloschen ist und der Motor läuft, leuchten einige Leuchtdioden, u.A. eine in der Dachbeleuchtung, um somit schwaches Licht zu liefern und 'die Stimmung während der Fahrt zu erhöhen'. Auch der Weg zu Haustür lässt sich ausleuchten, man muss nur nach dem Abziehen des Schlüssels kurz die Lichthupe betätigen. Beim aktiven Xenon-Scheinwerfer kann man sogar per Knopfdruck von Rechts- auf Linksverkehr umschalten. Sollte das allerdings mit dem Standardlicht nötig sein, sind umfangreiche Klebearbeiten nötig.

Manchmal sind die ganzen Automatiken lästig. Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit über Regensensor aktivierten Scheibenwischern in die Waschanlage. Lässt der Regensensor dort plötzlich und unerwartet den Scheibenwischer kreisen, können Sie in aller Ruhe zusehen, wie ihre Wischblätter und -arme deformiert werden und heilfroh sein, wenn die Windschutzscheibe kratzerfrei bleibt. Ein ähnliches Problem kann durch Kollision der Wischer mit einer zu öffnenden Haube passieren. Sehr schön ist beim Volvo allerdings der Überhitzungsschutz für den Heckscheibenwischer.

Dass es sich beim Volvo immer noch um ein Produkt aus dem hohen Norden handelt, merkt man auch an der sich unter 9°C bei Beschlag- oder Eisbildung automatisch einschaltenden Heckscheibenheizung. Leider brennt aber auch mit dem Einschalten der Zündung das komplette Abblendlicht. Sparsameres und bei Tag sinnvolleres Tagfahrlicht kennt das Fahrzeug nicht. Und dass man den Kompass im Rückspiegel neu kalibrieren sollte, wenn man eine der Magnetzonen der Erde verlässt, dazu fällt mir jetzt wirklich nichts mehr ein.

Das war jetzt etwas zu früh für die Resignation. Es folgt nämlich noch die Alkoholsperre. Den Müdigkeitssensor kennen wir ja schon. Hier darf man sich noch fragen, ob man etwas, was man ohnehin schon spürt, auch noch im Display angezeigt haben will. Das Alkoholschloss hat stärkere Wirkung. Hat man in das Mundstück des tragbaren Teils von Handygröße geblasen, kann einem der Zugang zum Autofahren komplett verwehrt bleiben. Allerdings ist auch hier wieder eine Kalibrierung auf die jeweils geltenden Alkohol-Grenzwerte nötig.

Um Entwarnung zu geben, das Alkoholschloss ist optional. Da kann man natürlich die Frage stellen, wer bestellt eigentlich das Auto mit Alkoholschloss, der/die Gefährdete selbst oder der Partner? Und wie ist der Gebrauchtwagenwert eines Autos mit Alkoholschloss? Können Versicherungen demnächst so ein Auto durch geringere Prämien begünstigen? Übrigens, los werden Sie das Teil nicht so leicht. Es muss sogar jährlich von der Werkstatt neu kalibriert werden. Wenn man das unterlässt, schlägt es in gewohnter Manier zu.

Das sind nur wenige der Probleme, die mit so einer Dauerkontrolle verbunden sind. Immerhin gibt es die sogenannte Notsituation, in der die Alkoholsperre aufgehoben werden kann. Als Strafe wird die Überbrückung dann im Display angezeigt und kann nur von der Werkstatt ausgeschaltet werden. Nicht erwähnt haben wir die Probleme mit Mitfahrern. Sind vielleicht Väter oder Mütter dadurch begünstigt, das sie ihre Kinder in das Gerät blasen lassen können? Erzieherisch ist das dann jedenfalls absolut nicht vorbildlich.

Ein eher heikles Thema von Hybridfahrzeugen ist die Starthilfe. Sie wird hier mit den entsprechenden Warnhinweisen wie bei einem 'normalen' Fahrzeug erlaubt. Hierbei wird dann auch wirklich der Dieselmotor gestartet, was bei einem Start mit einigermaßen voller Hybridbatterie nicht der Fall ist. Es ist ja gerade der Vorteil des Hybridantriebs, elektrisch anfahren zu können. Vorsicht ist auch bei Eingriffen in den Motorraum oder in geschlossenen Räumen angebracht, wenn das System aktiviert ist. Der Motor kann jederzeit automatisch gestartet werden.

Am spannendsten ist natürlich der rein elektrische Fahrbetrieb (PURE). Wenn nicht ausdrücklich anders gewünscht wird alles abgeschaltet, was die elektrische Reichweite verkürzen könnte. Die Klimaanlage wird allerdings elektrisch betrieben, was man daran merkt, dass sie auch in der PURE-Betriebsart eingeschaltet werden kann. Der Hersteller verspricht maximal 125 km/h und bei ruhiger Fahrweise 50 Kilometer Reichweite. Allerdings offenbaren sich erst jetzt Probleme mit dem Hybridantrieb, die man vorher nicht oder in wesentlich geringerem Maße hatte.

Stellen Sie sich z.B. den tiefen Winter vor und Sie fahren elektrisch durch die Stadt auf die perfekt geräumte Autobahn. Da muss dann der Dieselmotor zeigen, was er kann, obwohl er vorher nicht die Möglichkeit zu angemessener Erwärmung hatte. Gerade bei dieser Motorart kommt das Kraftstoffproblem hinzu. Sommerdiesel ist wegen Neigung zur Parafin-Ausscheidung ziemlich ungeeignet für den Winter. Außerdem altert Dieselkraftstoff. Aber eigentlich ist es doch gerade das Ziel eines Plug-In-Hybrids, den Sprit lange im Tank zu lassen.

Das Ergebnis ist, dass bei 5 Monate altem Dieselkraftstoff im Tank der PURE-Modus nicht mehr möglich ist. Auch im HYBRID-Modus wird das System dafür sorgen, dass dieser alte Kraftstoff so schnell wie möglich verfeuert wird. Ade du Möglichkeit, jahrelang elektrisch bescheidene Fahrziele anzusteuern und nur zur großen Sommerreise den Diesel zu benutzen. Vielleicht hätte man doch ein Benzin-Hybridfahrzeug kaufen sollen. Ob Benzin ähnlich schnell altert? Oder ist Volvo einfach nur sehr vorsichtig? 06/13

Teil 2


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