Keine leichte Aufgabe, nach dem wohl nicht so ganz gelungenen 262 C diesmal deutlich raumgreifender auch vom Design her in die automobile Oberklasse vorzustoßen und trotzdem die Volvo-Identität beizubehalten. Vorteil diesmal, Bertone darf sich an der kompletten Karosserie versuchen, nicht nur das Dach stutzen. Allerdings ist eine Kröte zu schlucken, nämlich die des beizubehaltenden Radstands.
Das Ergebnis muss man wohl als gelungen bezeichnen. Wohl auch deshalb weist der Hersteller darauf hin, dass dieser Wagen in Zusammenarbeit mit Volvos Chef-Designer Jan Wilsgaard entstand. Wohl niemand könnte bezweifeln, dass es sich um einen Volvo handelt. Laien, die weit genug entfernt sind und einen ganz bestimmten Blickwinkel wählen, könnten auf einen BMW tippen, aber das entbehrt gewiss jeglicher Sachkenntnis, oder?
Gebaut und zunächst auch verkauft wird der Wagen in Italien. Ob er deshalb auch mit Dieselmotor lieferbar ist? Würde man den niemals kalt starten müssen, der Turbo-Diesel wäre auch mit seinen Fahrleistungen durchaus kommod. Mit Sicherheit gilt das für den Innenraum. Im Prinzip identisch mit dem der Limousinen fallen sofort die zusätzlichen Wurzelholz-Applikationen auch an den Türen und wunderbar verarbeitetes Leder an Sitzen und Lenkrad auf.
Sehr gut ausgestattet ist er, wozu damals noch Zentralverriegelung und elektrische Betätigung von Fenstern, Schiebedach, Sitzen und Spiegeln zählen. Die Audio-Anlage wird hoch gelobt und außer Niveauregulierung und Klimaautomatik gibt es hier schon einen sogenannten Reisecomputer. Allerdings ist der Wagen auch 25 Prozent teurer als das 760-Spitzenmodell.
Mit einer für ein Jahr mehr am Markt nicht wesentlich höheren Verkaufsrate bleibt dem 780 Coupé eine gewisse Exklusivität. Kaum Kritik gibt es an den Benzinern, die als Turbo-Vierzylinder und V-Sechszylinder für gefällige Fahrleistungen sorgen. Eher schon kann man da die hintere Starrachse bemängeln, die erst 1988 gegen eine mit Schräglenkern ausgetauscht wird. 03/15