Nach Angaben von VW soll Wolfsburg die größte zusammenhängende Automobilfabrik der Welt sein (ca. 6 km²). Man hätte vielleicht eher Fords River-Rouge-Komplex in Dearborn in Erwägung gezogen, aber der ist mit 3,8 km² 'nur' gut halb so groß. Allein in die in Wolfsburg umbaute Fläche von 1,6 km² soll das Fürstentum Monaco passen.
Auch wer neben dem Werk wohnt, ist nicht direkt am Arbeitsplatz.
Wenn täglich ca. 3200 Neuwagen in 210 Doppelstockwagen auf der Schiene und rund 185 Autotransporter per Straße das Werk verlassen und mit 100 Waggon- und 910 Lkw-Ladungen zugeliefert wird, macht es schon Sinn, über grüne Zukunft von Autofabriken nicht nur nachzudenken.
Der VW-Konzern tut dies im Rahmen von 'Think Blue. Factory.', ein Programm, das die Automobilproduktion ökologischer gestalten soll. Nur ein Aspekt ist dabei die Reduzierung des Energieverbrauchs bis 2018 um 25 Prozent. Hier hilft z.B. ein klein wenig die Umstellung der Fahrzeuge auf E-Betrieb, wenn sie jährlich 200.000 Besucher durch die Hallen fahren.
Außer dem Energieaspekt sind noch viele andere Ideen zur Verbesserung des Umweltschutzes wichtig. Besonders gefragt sind hierbei Ideen von Mitarbeitern, die dafür schon immer ausgezeichnet wurden. Die Bundesregierung unterstützt mit 15 Mio. € den Bau einer sogenannten Referenzfabrik, in der möglichst viele Neuerungen (z.B. zu Industrie 4.0) Platz finden und die für alle Autobauer zugänglich sein soll.
VW-Wolfsburg hat deutlich über 50.000 Mitarbeiter/innen. Auch in den Werksferien ruht die Produktion nicht völlig. Dazu werden extra 3000 Ferienarbeiter/innen angeheuert, die für ihre Zuarbeit zu den verbleibenden Profis angelernt werden. Eine ideale Möglichkeit für junge Leute und z.B. auch Werkstudenten/innen, in die Berufswelt zu schnuppern.
Zurzeit scheint ohnehin die Golf-Produktion (insgesamt bisher über 30 Mio.) deutlich behindert. Das Werk Wolfsburg kommt mit der Auslieferung nicht nach, weil offensichtlich zu viele und besondere (e-Golf) Varianten den Produktionsprozess stören. Es gibt schon seit einiger Zeit Sonderschichten und einen neuen Betriebsleiter.
Eine enorme Veränderung des Fertigungsprozesses ist wohl längerfristig durch den 3D-Druck zu erwarten. VW scheint auf diesem Gebiet vorne dabei sein zu wollen. Oben im Bild die VW-Oberen bei der Begutachtung diverser durch 3D-Druck hergestellter Teile. Sehen Sie hier den Film zu ersten Erfahrungen bei VW. 04/15