VW 412
Es ist schade, dass dieses Auto nur ein Jahr lang produziert wird, aber vielleicht steigert das ja seinen Wert als Oldtimer. Es wird wenig Kritik an diesem Typ geübt, jedenfalls was die Haltbarkeit z.B. der Karosserie
betrifft. Grundsätzliche Nachteile sind natürlich der hohe Kraftstoffverbrauch, der 1974 nun gar nicht mehr in die Landschaft passt und durch eine serienmäßige(!) Standheizung noch zusätzlich in die Höhe getrieben wird.
Auch die Windempfindlichkeit bei wenig Beladung ist nicht zu tolerieren.
Die für diese Fahrzeugklasse geringe Höchstgeschwindigkeit von ca. 145 km/h versucht man durch Hubraumvergrößerung und mehr Leistung zu steigern, auf gerade mal 150 km/h. Gleichzeitig wird der Motor durch ein
Bündel von Maßnahmen standfester gemacht. Allerdings bleibt die große Heckklappe dem Variant vorbehalten. Immerhin ist der 411 als erster Volkswagen mit optionalen 4 Türen Jahr(zehnt)e zu spät. Schade, denn
manches in der Konstruktion ist der Konkurrenz voraus. Ford baut sogar noch Sportwagen mit starrer angetriebener Hinterachse, während VW hier schon eine moderne
Doppelgelenkachse einsetzt. Der große VW ist komfortabel gefedert und trotzdem gutmütig bei Fahrfehlern, wenn man es freilich nicht übertreibt. Dabei geht die Lenkung prinzipbedingt leicht trotz der klassenüblich
fehlenden Servounterstützung.
Speziell beim 412 gibt man sich mit der Nasenkorrektur besondere Mühe. Profile in der Haube und Schrägen in der Front, Stoßstange und Blinkleuchten höher angesetzt und andere Einfassungen für die Scheinwerfer
geben der Front ein etwas zierlicheres Aussehen. Allein, es hilft alles nichts. Das vorzeitige Ende ist unausweichlich. Der 1973 erscheinende
VW Passat kann fast alles besser und ist billiger herzustellen.
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