Biographie in Tabellenform |
1875 | Ferdinand Porsche in Maffersdorf geboren (damals Österreich-Ungarn, heute Tschech. Republik). |
1889 | Er lernt das Spengler-Handwerk (Klempner, Metaller) im väterlichen Betrieb. 'Fanatisches' Interesse an Elektrizität. Abendliche Kurse der Gewerbeschule in Reichenbach. |
1893 | Beginn einer Lehre (Vereinigte Elektrizitäts-AG Egger, später Brown Boveri, Wien), gleichzeitig Gasthörer an der Technischen Hochschule. |
1896 | Patent auf Radnabenmotor. |
1897 | Leiter des Prüfraums bei Egger. |
1898 | Konstruktion des Egger-Lohner Elektrowagens. |
1899 | Technischer Direktor bei der Kutschenfabrik Lohner |
1899 | Konstruktion des Lohner-Porsche-Radnabenwagens. |
1900 | Porsche Teilnehmer am Semmering-Bergrennen |
1900 | Der Lohner-Porsche mit elektrischen Radnabenmotoren erhält den großen Preis auf der Weltausstellung in Paris. |
1901 | Umbau Lohner-Porsche mit Benzin-Generator (Hybrid), Rennversion, Teilnahme am Autorennen Paris-Bordeaux |
1903 | Ferdinand Porsche heiratet Aloisia Kaes (Tochter eines Schneidermeisters). |
1904 | Erstes Kind Luise. |
1904 | Porsche konstruiert Hybrid-Fahrzeuge für Lohner. |
1905 | Höchste österreichische Ehrung durch Pötting-Preis |
1906 | Nach 1 Mio. Kronen Entwicklungskosten bei Lohner wechselt Porsche als Nachfolger Paul Daimlers und Chefkonstrukteur in den Vorstand von Austro-Daimler, Audienz bei Kaiser Franz-
Joseph |
1909 | Zweites Kind Ferdinand (Ferry), Silberplakette bei dem Langstreckenrennen Prinz-Heinrich-Fahrt (Bild 2) |
1910 | Porsche siegt als Rennfahrer bei einer Etappe der Prinz-Heinrich-Fahrt, 1., 2. und 3. Platz für Austro-Daimler |
1912 | Austro-Daimler Feuerwehrwagen (Bild 3), 4-Zyl., 2.020 cm³, 15 kW (20 PS) |
1914 | Erster Weltkrieg, 6 Zugmaschinen mit Radnabenmotoren ziehen Skoda-Mörser |
1915 | Benzin-Zugmaschine für Militär und Landwirtschaft (Bild 4) |
1915 | R6-Flugmotor, 88 kW (120 PS) (Bild 5), später V12, 30 Liter, 281 kW (382 PS) |
1916 | Technischer Direktor bei Austro-Daimler |
1916 | Offizierskreuz des Franz-Joseph-Ordens |
1916 | Porsche baut bei Austro-Daimler auch noch Oberleitungsbusse und Transportsysteme, wird Generaldirektor. |
1917 | Doktor honoris causa (Ehrendoktor) der Technischen Hochschule Wien |
1922 | Porsche konstruiert 1,1-Liter-Leichtwagen 'Sascha' und Austro-Daimler holt damit Klassensieg Targa
Florio, 19. im Gesamtklassement. |
1923 | Porsche und Austro-Daimler Hauptaktionär Castiglioni zunehmend uneins über Entwicklungsrichtung
und Geschäftsgebaren, er wechselt als Chefingenieur zu Daimler in Stuttgart, wiederum als Nachfolger von Paul Daimler |
1924 | Von Porsche umkonstruierter Mercedes gewinnt die Targa Florio, Villa am Killesberg gebaut. |
1924 | Doktor honoris causa der Technischen Hochschule Stuttgart |
1926 | Typ-Kurz mit Kompressor, 81/118 kW(110/160 PS) |
1927 | Typ-Sport mit Kompressor, 88/118 kW(120/160 PS) |
1928 | Typ-SuperSport mit Kompressor, 118/147 kW(160/200 PS), Luise Porsche heiratet Anton Piech und zieht nach Wien. |
1928 | Porsche kündigt wegen Zerwürfnis mit dem Vorstand bei Daimler, Wechsel zu Steyr (Österreich). |
1928 | Konstruktion des Austria |
1930 | Insolvenz bei Steyr, Übernahme durch Austro-Daimler Gesellschaft |
1931 | Eigene Firma - Konstruktionsbüro in Stuttgart, wichtige Mitarbeiter (Rabe (Bild 6), Riemspieß Mickl, Komeda) aus vorherigem Arbeitsverhältnis, Sohn Ferry ebenfalls in der Firma tätig. |
1931 | Mittelklasse-Sechszylinder für Wanderer |
1931 | Patent auf Drehstabfederung, Lizenzgebühren u.a. auch von Alfa |
1932 | Reise nach Moskau, Ablehnung eines Angebotes aus der UdSSR (Stalin), den Schwerpunkt seiner Ingenieurarbeit dorthin zu verlegen. |
1932 | Kleinwagen-Projekt für Zündapp |
1933 | Machtergreifung Hitlers |
1933 | Auto-Union Typ C, Kleinwagen-Projekt für NSU (Käfer-Vorläufer) |
1933 | Nationalsozialisten unterstützen Rennsport massiv |
1933 | Gespräch Porsche mit Hitler mit der (erfolgreichen) Bitte, auch Auto-Union an den Staatssubventionen zu beteiligen. |
1934 | Konstruktionsvertrag mit der NS-Reichsregierung über die Konstruktion des Volkswagens 19 kW (26 PS), 650 kg in nur 10 Monaten zum Preis von 990,- RM(!), Reichsverband
der Deutschen Automobilindustrie soll behilflich sein. |
1934 | Volkswagen-Vorläufer mit verschiedenen Motoren, auch mit liegendem Sternmotor im Heck |
1935 | Projekt verzögert sich auch durch mangelnde Unterstützung durch den RDA |
1935 | Porsche konstruiert Auto Union P Typ A/B 217/276 kW (295/375 PS) |
1936 | Auto Union dominiert das europäische Renngeschehen, Auto Union P Typ C 382 kW (520 PS) |
1936 | 3 Versuchsmodelle sind fertig, in der Garage nahe Porsches Villa entstanden, ca. 50.000 km Testfahrten durch den RDA (Leitung Sohn Ferry). |
1936 | Porsches 1. ausgedehnte Amerikareise (Ford, GM, Packard u.a.) |
1937 | Porsche Geschäftsführer der Gesellschaft zur Vorbereitung des Volkswagens, 30 Vorserienfahrzeuge werden teilweise bei Daimler-Benz in Stuttgart gebaut,
zusammen ca. 2 Mio. Versuchskilometer |
1937 | Porsches 2. Amerikareise (Ford), 11 deutschstämmige Spezialisten angeworben. |
1937 | Silberpfeile von Auto Union härtester Konkurrent von Mercedes, Auto-Union Typ C siegt in HSA
(Westbury, New York) |
1938 | Die Kraft durch Freude-Organisation der Deutschen Arbeitsfront (Zwangsgewerkschaft der Nazis) finanziert das Volkwagen-Projekt und benennt es um. |
1938 | Grundsteinlegung in Fallersleben (später Wolfsburg) mit großem Pomp, 500.000 Autos jährlich geplant. |
1938 | Baubeginn zumeist mit italienischen Arbeitslosen, deutsche Arbeiter schuften am Westwall (Westgrenze Deutschlands). |
1938 | Nationalpreis + Professortitel u.a. auch an Professor Porsche |
1938 | Mit 5 RM pro Woche kann man sich theoretisch in fünf Jahren einen 'KdF'-Wagen zusammensparen (1000,- + 200,- Versicherung), insgesamt über 300.000 Sparverträge werden
abgeschlossen, ohne jemals erfüllt zu werden, später kleine Entschädigung durch VW-Werk |
1938 | Porsches 3. Amerikareise |
1939 | Beginn Zweiter Weltkrieg |
1939 | Rohbau des Werkes fertig, geplante Stadt nur zu ca. 10% |
1940 | Auf das Chassis des Volkswagen-Cabrios wird der Kübelwagen mit 1,1 Litern und 18 kW (25 PS) und mehr Bodenfreiheit entwickelt. Das VW-Werk wird neben Autos vor allem Kriegsgerät
produzieren. Um die Produktion aufrecht zu erhalten, werden immer mehr Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge eingesetzt. |
1942 | Schwiegersohn Dr. Anton Piech übernimmt weitgehend Führung des VW-Werkes, Porsche Chef der Panzerkommission |
1942 | Werk im Prinzip fertiggestellt, Schwimmwagen entwickelt, deutsche Arbeiter(innen) werden zunehmend durch Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge ersetzt. |
1942 | Kübelwagen wird vor allem in Afrika und im Osten angefordert (66.000 insgesamt mit Schwimmwagen |
1943 | Schwimmwagen, Panzer Maus (150 t) passt nicht durch Bahntunnel, Ende Chef Panzerkommission |
1944 | Werk durch Bombenangriff in größeren Teilen zerstört, Firmensitz muss von Stuttgart nach Gmünd/Österreich verlegt werden. |
1945 | Kriegsende und (zusammen mit Anton Piech) 1 1/2 Jahre Haft in Frankreich ohne Prozess. |
1946 | Hat man in Frankreich versucht, Porsches Knowhow für die Entwicklung des 4 CV zu gewinnen? |
1947 | Hohe Kaution (zur Haftentlassung) kann aus Entwicklungsauftrag von Cisitalia geleistet werden. |
1950 | Offizieller Besuch des VW-Werks in Wolfsburg |
1951 | 13.1. Tod in Stuttgart |
2000 | Ferdinand Porsche wird von 132 Motorjournalisten aus 33 Ländern zum Konstrukteur des Jahrhunderts gewählt. |