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1953 Opel Olympia Rekord



Kosename: Haifischmaul

Dies ist die erste Opel-Neuentwicklung nach dem Krieg. Er wird als Nachfolger des Olympia von 1948 benannt, der aber nur leicht geändert war gegenüber dem Olympia von 1936. Er ist der erste Rekord und es werden noch viele folgen, denn er gehört relativ schnell zu den drei zulassungshäufigsten Fahrzeugen in Deutschland. Und das ist schon bemerkenswert für einen eher Mittelklassewagen in einer Zeit des Wiederaufbaus.

Schuld daran ist auch der Preis, der nur knapp 1000 DM über dem des VW Käfers liegt. Folgerichtig bewirkt er auch Preissenkungen seiner Konkurrenten. Fast unerklärlich, wie so eine Wandlung des Vorgängers wirtschaftlich möglich ist. Wobei auch noch bedeutende Änderungen unter dem Blech zu erwähnen wären. Die Wandlung zur Pontonform gerät bei vielen Herstellern (z.B. Ford und Mercedes) jener Zeit zum Quantensprung.

Die Vorderachse wird an den Achsschenkeln vereinfacht und verfeinert. Es gibt hier schon zumindest an den oberen Querlenkern Kugelköpfe, die bei anderen Herstellern erst sehr viel später eingeführt werden. Der Achsantrieb ist geändert und die Lenkung mit Schnecke und Rolle jetzt ebenfalls besser. Duplex-Trommelbremsen vorn mit größerer Bremsfläche runden das Bild ab.

Nun gut, er ist ein biederes Auto. Aber zu Zeiten sehr knapper Kassen auch für den Mittelstand war man froh um jedes Stück Zuverlässigkeit. Und vermutlich hat der Opel Olympia hier besonders gepunktet. Die Menschen treffen sich in der Vor-Fernseh-Zeit eher häufiger und haben Gelegenheit zum Informationsaustausch. Und wenn man sich keinen Flop leisten kann, ist man froh um jeden Tipp.

Natürlich ist der amerikanische Einfluss auf die Gestaltung des Wagens unverkennbar, wird sogar noch zunehmen. Aber drei Dinge stechen in dieser Hinsicht besonders hervor. Da ist zunächst die dem amerikanischen Chefdesigner zugeschriebene Leidenschaft für das Hochsee-Angeln. Der verdankt der Wagen das Haifisch-Maul. Hinten bleibt nur ein wenig von der Raketen-Mode übrig. Und zum Schluss wird das ganze Auto in pastellfarbene Töne eingekleidet.

Immerhin sticht der Olympia Rekord erfreulich aus der grauen Masse auch neuer Autos jener Jahre hervor. Noch einmal erwähnen muss man als unbestritten amerikanische Denkweise den vom deutschen Kunden unerwünschten jährlichen Modellwechsel. Wehe, man hat zum Frühjahr gekauft, dann hat man schon nach einem halben Jahr ein veraltetes Auto. Noch schlimmer: In USA wird dabei bewusst auch die Front geändert, was den Modellwechsel noch offensichtlicher macht. 02/14









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