Werden Sie ruhig stutzig, wenn Sie das Bild betrachten. Das kann doch nicht der Unterboden von dem Lieferwagen in den Bildern ganz oben sein. Das Rätsel löst sich, wenn man weiß, dass der Typ H aus dem 11 CV entwickelt wurde und dessen Bodengruppe ist hier zu sehen. Die einzige entscheidende Änderung ist die Lage des Motors, der beim Transporter aus Platzgründen um 180° gedreht vor der Vorderachse plaziert wird.
Beibehalten werden die Einzelradaufhängung und Drehstabfedern, die dem Gefährt einen für die damalige Zeit unvergleichlich tiefen Boden schenken. Allerdings sind die querliegenden Drehstäbe hintereinander angeordnet, wodurch sich zwei wie z.B. an der Hinterachse des R4 auf beiden Seiten unterschiedliche Radstände ergeben. Im Bild oben sehen Sie übrigens den Vorgänger des Typs H, genannt 'TUB'.
Lassen Sie sich bloß nicht durch das Wellblech zu negativen Äusserungen über das Design verleiten, denn es hat handfeste Vorteile. Der Wagen kann deutlich leichter als seine Kollegen gebaut werden, weil das dünnere Blech so die gleiche Stabilität erreicht. Hätte man ihm auch noch etwas mehr Geräuschdämmung und Fabrikationsschliff verliehen, er wäre als Ideal eines raumsparenden Transporters nicht zu toppen gewesen.
Beinahe unglaublich ist die Vielfalt seines Einsatzes. Die Bilder unten zeigen nur einen kleinen Ausschnitt. Namhafte Karosseriefirmen nahmen auf Kundenwunsch stufenartig gegliederte Veränderungen vor. Der Radstand konnte mit entsprechender Längenänderung um bis zu 1,2 Meter wachsen, die Dachhöhe um bis zu 40 Zentimeter.
Hinter beinahe jedem Detail steckt eine Menge Überlegung. Schauen Sie sich die Türen an. Nicht die Selbstmördertüren vorn, obwohl auch sie sehr praktisch sind. Seit den 70ern sind sie übrigens vorn angeschlagen. Öffnen Sie die Schiebetüre an der rechten Seite und die Öffnungen hinten. Weder Klappe allein, noch Türen allein, sondern beides. Wie viele verschiedene Variationen beim Transport von besonders langen Gütern ergeben sich daraus?
Die technischen Daten oben gelten eher für die ersten Modelle. Motoren werden in gedrosselter Form von dem 11 CV und später vom ID übernommen. Über die lange Laufzeit hinweg wird der Typ H zu einem Gesicht Frankreichs und dort zum in seiner Kategorie erfolgreichsten. Er kann sogar Touristen ein wenig verschrecken, denn im Schwarz-Weiß-Look ist er lange Zeit auch für die französische Polizei tätig.