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1938 VW Typ 60



Man könnte es eine Produktvorstellung nennen, was 1938 anlässlich der Grundsteinlegung für das Werk in Fallersleben stattfindet, übrigens gegen den Willen Hitlers, der das neue Auto noch geheim halten will. Es ist eine eindrucksvolle Konstruktion, Ferdinand Porsche und sein Team haben in vier Jahren ganze Arbeit geleistet. Man wirbt mit 2,5 Millionen Versuchskilometern, was für die damalige Zeit wirklich viel zu sein scheint.

Im Grunde hat dieser Wagen schon alle Grundlagen für die späteren Käfer: einen anspruchslosen und vibrationsarm laufenden Motor, der trotz Heckeinbau nicht weit über die Hinterachse hinausragt, ein Vierganggetriebe, mit dem Dank Ölkühlung im Luftstrom ein konstant hohes Autobahntempo von fast 100 km/h möglich sein soll, natürlich solange keine Berge gesichtet werden. Vier Erwachsene sollen Platz finden und 50 kg Gepäck dazu, was die auf Reisen niedrigen Ansprüche jener Zeit charakterisiert. Bei 25 Litern Tankinhalt bleiben 5 Liter Reserve, womit wir eine Tankstellendichte von 50 km annehmen dürfen.

Als stromlinienförmig gilt der Wagen, was später durch steilere und größere Windschutzscheibe und breitere Reifen nicht mehr der Fall ist. Der vordere Kofferraum wird erst später trotz deutlich höherem Fassungsvermögen des Tanks besser nutzbar werden. Die Bremsen sind noch durch Seilzug betätigt, was zu der Zeit sogar für Rennwagen z.T. noch üblich ist. Dadurch wirkt die Handbremse übrigens auf vier statt auf zwei Räder. Betont wird noch, dass der Motor in jeweils 10 Minuten ein- und ausgebaut werden kann. Die kompakte Motor-Getriebe-Einheit trägt zum niedrigen Eigengewicht bei.

Das Fahrwerk hat es dem Verfasser der Verkaufsbroschüre besonders angetan. Es sind‚ 'Vollschwingachsen', wobei die Betonung auf der unabhängigen Bewegungsmöglichkeit jedes einzelnen Rades liegt. Natürlich hebt man sich damit von der Starrachse ab, die häufig sogar noch vorn eingebaut wird. Die Drehstabfederung wird auf den Auto Union Rennwagen bezogen. Besonders die möglichst gleiche Gewichtsverteilung vorn/hinten liegt dem Verfasser am Herzen, beim Personenwagen durch Insassen und Gepäck, beim Rennwagen durch die enormen Mengen Kraftstoff, die damals durch die allgemein übliche Verwendung von Alkohol und entsprechend trinkfreudige Motoren entsteht.

Bemerkenswert ist eine gewisse Weitsicht Porsches, die z.B. durch das Armaturenbrett deutlich wird. Vom ersten Käfer an ist es so gestaltet, dass eine Umstellung in der Produktion auf Rechtslenkung beinahe problemlos möglich ist. Vollkommene Symmetrie erfordert nur den Tausch der Anzeigeinstrumente. Sogar der Starterknopf ist in der Mitte. Dafür nimmt man ein Handschuhfach hinter dem Lenkrad in Kauf. Den Export hat Porsche im Blick und das in einer politischen Landschaft, die auf Abschottung von vielen Ländern und auf Krieg hinausläuft. 03/10







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