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2018 VW I.D. R
Das hätte man sich eigentlich denken können, dass VW zu Werbezwecken für die neue ID-Reihe eines Tages versuchen würde, den bestehenden Rekord von Rhys Millen für Elektroautos (8:57) für
die Überwindung von 2.862 bis 4.302 Höhenmetern (= 1.440 m) bei 20 km Streckenlänge zu schlagen. Immerhin mit knapp 140 km/h im Schnitt den Berg hinauf, einschließlich der 156 zum größten
Teil Haarnadelkurven und stets einer äußerst gefährlichen Straßenseite.
Wie geschaffen für ein Auto mit zwar viel Power, aber doch auch geringer Reichweite, wenn man das Leergewicht unter 1100 kg halten will. Der Wagen beschleunigt schneller als die
Formel 1. Vielleicht ist ja sogar der absolute Rekord von Sebastien Loeb und Peugeot (8:13) in Gefahr. Natürlich kann man nichts dem Zufall überlassen, außer dem Wetter. Denn es gibt
nach der Qualifikation nur einen einzigen Versuch pro Jahr, auch bei Regen. Dann ist der Rekord natürlich unerreichbar.
Nun hat so ein großer Konzern neben einem engen Zeitplan natürlich auch Ressourcen. Da wurden im vorigen Jahr die Le Mans Prototypen von Porsche nach
Rückzug von Le Mans frei. Immerhin hilfreich, wenn man schon eine Art Vorbild hat. Natürlich braucht man in der Höhe mehr Abtrieb durch umfangreichere Flügel. Auch kommen durch
mehr Batteriekapazität 200 kg hinzu. Vorteil bei diesem Bergrennen gegen die Zeit: Es gibt keine Vorschriften, wie das Auto auszusehen hat.
Von Porsche übernahm man auch den Werkspiloten Romain Dumas, für dessen Auftritt in Pikes Peak schon seit längerer Zeit Werbung gemacht wird, sogar mit einem Video von seinem
Zuhause in Südfrankreich. Was man so nicht als Problem vermuten sollte ist eine Regel bei Unterbrechung der Fahrt durch irgendwelche Unwägbarkeiten des Wetters oder des Verkehrs davor,
dann in 20 Minuten spätestens für einen Wiederholungslauf wieder startklar sein zu müssen. Dazu hält man für den Wagen ausgeklügelte Ladestrategien bereit. Der
zugehörige Generator wird übrigens nicht mit Diesel, sondern mit umweltfreundlichem Glycerin betrieben. 06/18
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