Jetzt, wo es außer der First Editon noch andere Modelle zu konfigurieren gibt, haben wir uns den ID.4 noch einmal vorgenommen. Geht man auf die entsprechende Verkaufsseite, so könnte der Eindruck entstehen, der ID4 sei ca. 5.500 € teurer als der ID.3. Dringt man aber weiter vor in das verschleiernde Dickicht heutiger Verkaufsprospekte, dann beträgt der Unterschied bei Gleichstellung der Kapazität ca. 2.000 € mit der mittleren und 2.500 € mit der großen Batterie.

Die Motoren haben wir nicht sonderlich beachtet, weil die für ein maximales Tempo von 160 km/h wohl immer ausreichen und wenn Freunde der neuen umweltfreundlichen Mobilität sich in Beschleunigungsrennen ergehen, dann dürfte man da eigentlich nicht nur drüber hinweglächeln. Also ein relativ bescheidener Aufpreis für ein Auto, dem selbst der ADAC zwar eine ähnliche Innenausstattung bescheinigt, aber gleichzeitig auch eine deutlich bessere Materialwahl und Verarbeitung.

Allerdings ist es eindeutig auch das größere Auto, der ID.3 ihm gewiss bei gleicher Batterie in der Reichweite überlegen. Bei gleichem Radstand, vermutlich wegen der gleichen Plattform, ist der ID.4 ca. 32 cm länger, 8 cm breiter und 6 cm höher. Sein höheres Gewicht mögen Sie auch an den Reifen ablesen können, die zwei Größen breiter und damit natürlich auch tragfähiger sind. Das Problem, mit der großen Batterie nur vier Personen transportieren zu können, hat der ID.4 nicht.

Allerdings ist seine Anhängelast der des ID.3 weit überlegen, jedoch wiederum auch nicht so praktisch gut nutzbar, wie die der Zwillinge Kia EV6 und Hyundai Ioniq mit 1.600 kg. Der Kia ist 5 cm länger bei 14,5 cm mehr Radstand, aber 6,5 cm weniger hoch und kommt auf den gleichen Gepäckraum. Sollte der Preis bei 58 kWh wirklich erst bei 45.000 € beginnen, dann ist die Kia-Basisversion deutlich teurer als der ID.4.

Man wird sich natürlich die Basisausstattung anschauen müssen, bei der bei VW noch nicht einmal eine Sitzheizung enthalten ist. Für all die weiteren Goodies wie ein Navigationssystem oder eine automatische Distanzregelung sind deutlich über 3.000 € fällig. Und dann ist da noch der Vorteil der koreanischen Zwillinge, dass diese mit 800 Volt laden können. Vermutlich hat VW noch ein Update mit einer größeren Ladekapazität als 125 kW in petto. Manche Experten sagen ja, der Erhalt der Höhe einer Ladekurve sei wichtiger als hohe Anfangswerte.

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