2021 VW Golf R Variant

Den Weg zum Golf R kann man noch nachvollziehen, über den GTI mit 180 kW (245 PS) für 37.000 € und der GTI Clubsport mit 221 kW (300 PS) für gut 42.000 €. Nun gut, der Preissprung zum R für 50.000 € ist hoch, aber dafür hat der z.B. auch Allradantrieb mit allerlei Fahrdynamik an Bord, z.B. der Elektronischen Differenzialsperre XDS.

Aber dieses Auto hier wirft schon ein paar Fragen auf. Nein, die 1.500 € Aufpreis sind damit nicht gemeint. Aber wer kauft einen Variant, der rund 20.000 € teurer ist als der nächst schwächere, obwohl auch der dann R- Ausstattung hat? Wer akzeptiert ihn auch 20 mm tiefergelegt, mit 50 mm mehr Radstand und 354 mm mehr Länge?

Im Gegensatz zum wesentlich kürzeren Golf R kann er dann stattliche Anhänger ziehen und schon ohne Umklappen der Rücksitzlehnen 230 Liter mehr laden. Aber er schleppt auch 76 kg mehr mit sich herum. Ist das noch sinnvolles Zubehör für einen Sportwagen, den VW Golf mit dem stärksten Motor?

Oder ist man hier einen Kompromiss zu viel eingegangen? Hat der etwas damit zu tun, dass es den GTI nicht als Variant gibt? Jedenfalls dürfen potentielle Käufer/innen sich in einen sehr ähnlichen Konfigurator einloggen. Und feststellen, dass es den Wagen nur in drei Farben gibt, Weiß, Schwarz gegen Aufpreis und am teuersten, Lapiz Blue Metallic.

Vielleicht profitieren diejenigen, die viel Platz im Alltag brauchen, wenigstens ein wenig von der Möglichkeit, das Fahrprofil in vier Stufen an die Situation anzupassen. Auch schon die Abgasanlage der Serie setzt sich deutlich in Szene. Wem das noch nicht genügt, für den gibt es beim Golf R für 3.800 € nachrüstbare Akrapovic-Klappen, vermutlich auch beim Variant.

Möglich ist auch noch das unvermeidliche Performance-Paket für gut 2.095 €, etwas breitere Reifen mit niedrigerem Querschnitt, Torque Vectoring und eine Zulassung bis 270 km/h. Traurig, dass man bei diesem Preis für die Rückfahrkamera, automatisches Einparken und sicheres Spurwechseln extra bezahlen muss.