 2016 VW Amarok
'Männer wissen, was sie wollen.' So fängt bei VW das Märchen vom neuen
Amarok an. Die Frage wird natürlich im Prospekt gleich beantwortet. Nein, die
Tonne Nutzlast und die mit 1,22 m besonders breite Ladefläche sind es
wohl nicht. Da hätte man sich anderswo im Portfolio der VW-Nutzfahrzeuge
bedienen sollen.
Da treffen es die bis zu 3,5 t Anhängelast mit Gespannstabilisierung trotz
'nur' 2,36 t Leergewicht schon eher, aber wieder nicht zu alltäglichem
Nutzen. Für dieses Gewicht gibt es schon eine Jacht. Trotzdem, wenn Männer
etwas wollen, dann sind es offenbar die neuen zwei V6-Kraftprotze.
Einsteigen können Sie mit dem mittleren für 41.000 €. Den stärksten mit
550 Nm gibt es allerdings nur mit Highline-Ausstattung ab ca. 50.000 €.
Der schwächste mit 120 kW (163 PS) kommt in einem Jahr. Dann ist auch der
mittlere 2.000 € günstiger mit Sechsgang mit abschaltbarem Allrad und
sogar nur Hinterradantrieb verfügbar.
Es gibt neue zusätzliche Ausstattungen, u.a. die matte, aber doch nicht ganz
matte Farbe Indiumgrau. Dann geht's mit 20-Zoll-Felgen und viel Rohr für
Trittbretter und Kastenverzierung erst richtig los. Die Sitze sind dann elektrisch
in beinahe alle möglichen Richtungen verstellbar. Leder dringt von den Sitzen
zum Handbremshebel (Warum gibt es den noch?) und zum Schaltknauf vor. Und
trotzdem scheint auch bei mehr Chrom im Innenraum kein Oberklasse-Feeling
aufzukommen.
Die 'Männer in USA' müssen übrigens auf den Amarok wegen einer besonderen
Einfuhrsteuer verzichten. So verpasst dieses in Hannover und Argentinien
gebaute 'Weltauto' ausgerechnet einen wichtigen Teil des Marktes, für den er
geschaffen wurde. Warum läuft der Wagen nicht schon längst in Chattanooga
(Tennessee) vom Band? 10/16
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