Elektronisches Sperrdifferenzial, Haldex, Visco, Planetentrieb, von allen die Vorteile sind hier zusammengefasst. Beginnen wir bei letzterem. Das vom Getriebe kommende
Drehmoment wirkt auf den Planetenradträger, dessen sechs im Durchmesser kleinen Planetenräder es sowohl auf das Hohlrad zur Hinterachse als auch auf das Sonnenrad zur Vorderachse verteilen.
Die unterschiedlichen Durchmesser von Sonnen- und Hohlrad ergeben eine asymmetrische Aufteilung der Momente zwischen Vorder- und Hinterachse von 40 zu 60 bzw. 38 zu 62, je nach Ausführung.
Neben dieser festen Zuteilung, für die das Planetengetriebe zuständig ist, kommen wir jetzt zum Haldex der dritten Generation.
Denn die drei genannten Zahnräder haben zwar wegen des relativ hohen zu übertragenden Drehmoments eine gewisse Länge, aber auch die hier von Haldex gewohnte Schrägverzahnung. Dies führt
einerseits zu einer direkten und andererseits zusätzlichen Selbsthemmung erzeugt durch Kräfte in Achsrichtung der Räder, was diese gegen seitlich montierte Reibscheiben z.B. zwischen Planetenträger
und Hohlrad anlaufen lässt.
Verliert die Vorderachse an Gripp, wird automatisch mehr Drehmoment an die Hinterachse geleitet. Solange die nicht durchrutscht, ist genügend Abstützung vorhanden. Verliert diese Traktion, so muss
das ESD eingreifen, weil der Vorderachse nur ein begrenztes Drehmoment von maximal 600 Nm zugeteilt werden kann. Ohne Abstützung zumindest einer Achse funktioniert dieses Sperrdifferenzial nicht.
Das war jetzt '4MOTION'. Das 'X' ist eine Sonderausstattung, die enthält eine Geländeuntersetzung im Verteilergetriebe und eine zusätzliche Differenzialsperre dort, auch 'Längssperre' genannt. Durch
Drehen eines Schalters in der Mittelkonsole wird in Stufe 1 einem zusätzlichen Planetengetriebe die Untersetzung ermöglicht, in Stufe 2 und 3 je eine Lamellenkupplung im Verteiler- und im
Hinterachsantrieb betätigt. 07/16