Nein, die Chinesen sind nicht immer zu beneiden, nur weil ein Fahrzeug des VW-Konzerns ausschließlich auf ihrem Markt vorgestellt wird. Dem Wagen würde in Europa wohl kaum genügend Akzeptanz beschieden sein. Er wird wahrscheinlich eins sein, preisgünstig. Jetzt ist es natürlich schwer, chinesische Preise zu vergleichen aber er wird deutlich weniger als die Hälfte von 26.500 Euro eines Škoda Karoq mit hubraumgleichem Motor kosten.

Der Vergleich ist aber insofern etwas unfair, weil der Karoq gut 7 cm mehr Radstand hat, 9 cm länger, 6 cm breiter und 1 cm höher ist als der Kamiq. Trotzdem sagt man diesem einen günstig großen Innenraum nach. Etwas schwer verdaulich ist der Rückschritt beim Motor, der vermutlich auch wegen fehlender Direkteinspritzung nicht nur 11 kW (20 PS) eingebüßt hat, sondern gleich auch noch 100 Nm Drehmoment. Außen sieht er aus wie ein Facelift des Karoq.

Es ist ein geschickt lanciertes Fahrzeug, schnell konzipiert für den Markt der SUVs, der sich in den letzten Jahren in China verdoppelt hat. Als Nische hat man die Stadt entdeckt und preist ihn als City-SUV für die große Zahl von 35 Prozent Erstkäufer an. Wenn er wirklich mit Doppelkupplungsgetriebe für 90.000 Yuan (ca. 11.700 Euro) auf den Markt kommt, dürfte er sogar gegenüber dem Konkurrenten Hyundai iX 25 gerüstet sein. Also wegen der Preise sind die Chinesen dann doch wieder zu beneiden.

Zumal er zwar wohl nur mit herkömmlichem Display hinter dem Lenkrad zu haben sein wird, aber der Schwerpunkt eindeutig auf dem mit 8-Zoll Display und hoher Auflösung verbundenen Infotainment liegt. Die Sprachsteuerung stammt von iFLYTEK, einem in Asien führenden Anbieter von Spracherkennung auf Basis Künstlicher Intelligenz. Apple CarPlay, Baidu Carlife und MirrorLink sorgen für die Verbindung zum Smartphone. 05/18