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Azubis bei Škoda 2015



Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, die bei Skoda machen es richtig. Tue Gutes und rede darüber. Mit 'Gutes' ist hier die Lösung eines Problems gemeint, das langsam alle vergreisenden Industrieländer erreicht, nämlich die Rekrutierung von Nachwuchs. Was bringt es, Kapazitäten aufzubauen, die nachher nicht vollzählig übernommen werden können?

Und Industrie 4.0 ist auch keine Lösung für alle Probleme, denn nicht jedes kann ein noch so gescheiter Roboter lösen. Aber die Škoda-Idee hat gewiss noch mehr Facetten. Doch berichten wir der Reihe nach. Vor einem Jahr schon hat es ein 'Azubi Car' gegeben, den von 16 Auszubildenden entwickelten CitiJet auf Basis des Citigo. Die Fertigstellung im Zeitraffer zeigt das Video unten.

In diesem Jahr sind es 23 Lernende, darunter zwei Frauen, die von November bis Mai den FUNstar auf Basis des Fabia hergestellt haben. Gezeigt wird das Ergebnis erstmals beim GTI-Treffen am Wörthersee. Das wird inzwischen vom VW-Konzern mit Millionenaufwand so stark gesponsert, dass sich die eigentlichen Fans bereits eine Woche früher treffen.

Auch wenn Škoda keinen Wagen mit der Bezeichnung 'GTI' im Programm hat, passt man hierher, denn inzwischen tummelt sich hier alles, was jemals mit dem Konzern bzw. der Marke zu tun hatte. Außerdem ziert den Ort Reifnitz das sogenannte GTI-Denkmal, ein Fels aus dem hohen Norden, der zu einem Golf GTI im Maßstab 1:1 umgemeißelt wurde, diesmal allerdings von Steinmetz-Azubis.

Dass der Neue besondere Felgen haben und die Leistung der Audio-Anlage mit 1,4 kW sich schon fast zur Fortbewegung eignen würde, hätte man sich denken können. Aber ein Pickup ist schon etwas verwunderlicher, mit Radkästen im Laderaum mit dem eckigen Design des neuen Fabia? Wie gut, dass nicht nur die Azubis ihr Wissen zusammenschmeißen, sondern auch in diesem Jahr wieder Anleitung durch den Chefdesigners Jozef Kaban und sein Team haben.

Bei der Gelegenheit erfahren wir, dass Škoda Auto eine eigene Berufsschule betreibt. Und bevor wir in Deutschland so übermütig werden anzunehmen, dass VW unser duales Prinzip von Schule und betrieblicher Ausbildung immerhin nach Tschechien transportiert hat, müssen wir (gar nicht betrübt) feststellen, dass es diese Berufsschule schon seit 1927 gibt, also lange vor der Übernahme von Škoda durch VW.

Sie hat die wirklich ansehnliche Zahl von 880 Schülern, davon immerhin 12,5 Prozent weiblich. Das Fach 'Auto' ergibt hier 13 verschiedene Ausbildungsrichtungen, die nach drei Jahren mit der Gesellenprüfung und zusätzlich auch in einer vierjährigen Dauer mit dem Abitur abgeschlossen werden können. 65 derart Qualifizierte sind derzeit im Aufbaustudium.

Die Präsentation beim GTI-Treffen im nahen Österreich hat für Škoda natürlich gleichzeitig den Sinn, neue und motivierte Kräfte für solche Ausbildungsmöglichkeiten zu gewinnen. Ganz schön clever, oder? 04/15


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